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    Aktuelle Kritik: "Heiße Zeiten"


    artbild_350_heisse_zeitenDass der Titel auf das zu erwartende Wetter schließen ließe, war beim Besuch des so benannten Musicals im Müchner Prinzregenten Theater nicht gerade zu erwarten, setzte sich draußen doch gerade einmal der Frühling gegen den Winter durch. Heiß her ging es trotzdem und zwar in der doppelsinnigen Wortbedeutung: heiße Musik, heiße Tanzschritte und heiße Themen standen im Mittelpunkt der Szene in der Abflughalle eines Flughafens. Vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen sich eher zufällig um nach New York zu reisen. Nur eines haben sie gemeinsam: die Wechseljahre. Und das bedeutet Hitzewallungen, Panikattacken, Schlaflosigkeit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und die letzte Gelegenheit, noch eine Familie zu gründen.

    Egal ob Karrierefrau, braves Hausmütterchen, elegante Lady oder Dauerverlobte mit Kinderwunsch – so richtig glücklich waren die Mädels wohl alle nicht. Die Karrierefrau schaut neidisch auf das Hausmütterchen, genauso wie die Dauerverlobte mit Kinderwunsch. Beide beneiden sie um ihr geregeltes Leben, um die Erfüllung durch die Kinder, aber als Hausfrau bleibt das Abenteuer auf der Strecke und auch der Ehemann ist nach mehreren Ehejahrzehnten nicht mehr so aufmerksam wie man sich das so wünscht. Die Elegante kämpft dagegen eher mit ihrem Vater im Altersheim, der sich nicht mit seiner Situation abfinden will. Zwei Stunden später hat jede für sich etwas gelernt. Ein Kind ist macht alleine genauso wenig glücklich wie Karriere oder die perfekte Familienidylle. Man muss immer etwas dafür tun, dass sich die eigenen Träume verwirklichen und sollte auch mal an sich selbst denken. Wahrscheinlich hat nicht nur eine der Besucherinnen danach gedacht „Weiblich 45 plus – na und?“. Der Anteil der Zuschauerinnen im Publikum lag vermutlich bei 95 Prozent, aber sicher hatten auch die Männer ihren Spaß und so manches Aha-Erlebnis.



    Redaktion:
    Gerti Windhuber 

    Bildnachweis Heisse Zeiten: Bernd Böhner

    2014-04-05 | Nr. 82 | Weitere Artikel von: Gerti Windhuber