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  • Themen-Fokus :: Variete

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    Auf ein Neues im Wintergarten


    Nun spielt man wieder im Haus an der Potsdamer Straße. Der neue Eigentümer, die Arnold Kuthe Entertainment GmbH, hat bis zum letzten Tag renoviert, und Georg Strecker, der neue (und alte) Geschäftsführer, konnte am Premierenabend optimistisch und überzeugt verkünden: „Berlin braucht den Wintergarten“.

    Die erste Produktion „Die fabelhafte Varieté Show“ ist tatsächlich fabelhaft geworden. In zirkusartiger Bühnengestaltung, einem angedeuteten Chapiteau, agiert Meret Becker, die in hohem Maße die Produktion trägt und als eine Art weiblicher Conférencier durchs Programm geht, beginnend mit ihrem Zirkuslied „Ich flieg am Trapez und hol Kaninchen aus dem Zylinder“, das – gelungen inszeniert – zum Schluss wieder aufgenommen wird. Meret Becker ist außerordentlich wandlungsfähig, sie überzeugt mit Chansons, singt „La Vie En Rose“ zum Glasharfenspiel ihres Bandleaders Ben Jeger mit einem lebenden Kaninchen an der Leine, holt eine Flasche aus dem Pelz und gurgelt die nächste Strophe, sie spielt die singende Säge und beeindruckt durch Akrobatik am Luftring. Außerdem singt und spielt sie mit einem Drachen und einem klavierspielenden Hasen und macht Schattenspiele auf einem Paravent. Sie kann laut sein, schrill, aber auch leise und anrührend.

    Die artistischen Darbietungen sind für dieses Programm gut gewählt, keine großen, spektakulären Acts, eher kammerspielartige, aber leistungsstarke Darbietungen, so die ausgezeichnete Mastarbeit von Paul Herzfeld mit Saltos am Mast und kraftvollen Absteher-Kombinationen, oder Hugo Noel mit Akrobatik im großen, rhönradartigen Reifen , dem Roue Cyr. Das vietnamesische Duo Dinh Anh zeigt eine Kombination aus Adagioakrobatik und Handvoltigen, und am Haltestuhl arbeitet das französisch-holländische Duo Polinde mit Saltos von Hand zu Hand und schönen Schwungkombinationen. Der französische Comedy-Magier Gaetan Bloom zaubert mit Obst und verblüfft mit der aus Pampelmuse, Orange und Kiwi erscheinenden gezeichneten Karte. Aus Russland kommt das Clown-Trio Duet Blues, u. a. mit großen Plaste-Schüsseln jonglierend.

    Musikalisch hervorragend begleitet wird der Abend von Meret Beckers Band The Tiny Teeth. Die Inszenierung von Stefan Warmuth ist eine Mischung aus Zirkus, Tingeltangel und modernem Varieté, sie überzeugt durch Leichtigkeit, Poesie und Einfallsreichtum. Einige artistische Darbietungen alternieren, so sind ab dem 3.3. Rémi Martin am Mast und Valérie Bilodeau mit dem Roue Cyr im Programm.

    Mit der Fabelhaften Varieté Show ist den Machern um Georg Strecker der Beweis gelungen, dass das klassische Nummern-Varieté, ideenreich inszeniert, aber auch mit Anleihen an die Tradition, lebt und sehr munter sein kann.

    Noch bis zum 13. Juni entführt der FriedrichstadtPalast entführt seine Gäste in die phantastische Welt von Qi (gesprochen: ‚Kie‘), eine Palast-Phantasie, wie sie noch nicht zu sehen war: Artisten, die meterhoch über den Bühnenboden durch die Luft fliegen; ein Bühnenbild, das gemeinsam mit den Haute Couture-Kostümen zu einem virtuosen Versinken im Farbrausch einlädt; Musik, deren Spannungsbogen von Schwanensee über Weltpophits à la Kylie Minogue, Madonna und Tango bis hin zu Mambo reicht; dies alles gespickt mit einer Prise Humor – das ist die phantastische Welt von Qi.

    Für über fünf Millionen Euro wurde Europas größter Show-Palast im Juli 2008 umgebaut. Ein großer Baustein dabei: die größte Theaterbühne der Welt, denn diese erhielt einen neuen Bühnenboden sowie die beste verfügbare Licht- und Tontechnik.

    Crème-de-la-Crème-Nummern aus der ganzen Welt hat Künstlermanager Conny K. Porod für diese Show entdeckt, unter anderem die Eiskünstler Anita  Hartshorn und Frank Sweiding, die Tempo-Akrobaten des Duos Iroshnikov sowie die russischen Trapez-Künstler ‚The Flying Cranes’.  Bei „The Loco Motion“ bringen 55.000 Glassteine einen Kronleuchter zum Glitzern. Alle Glassteine sind per Hand auf Schnüre gezogen und befestigt worden. Der Kronleuchter hat einen Durchmesser von 6 m, ist 4,5 m hoch und wiegt 800 kg.

    Spektakulär auch die größte fahrbare Eisfläche der Welt. 6.000 Meter Rohre wurden hierfür verlegt, um die 220 Quadratmeter des Hinterbühnenwagens in eine riesige Eislaufbahn zu verwandeln. 21 Tonnen Gewicht werden Abend für Abend auf die Bühne gefahren, damit Anita Hartshorn und Frank Sweiding mit ihren drei Tänzerinnen und Tänzern die Zuschauer verzaubern.

    RONCALLI´S EISBÄREN....

    Zum sechsten Mal veranstaltete Roncalli vom 18.12. bis 3.1. seinen Weihnachtszirkus im Berliner Tempodrom. Die Publikumslieblinge waren vier ausgewachsene Eisbären, die unter der Wärme der Scheinwerfer ganz schön ins Schwitzen kamen... - steckten doch unter den Attrappen Artisten der argentinischen Gruppe „La Fiesta Escenica“. Und nachdem die Zuschauer dies bemerkt hatten, ging es auch schon los mit der spaßigen Show: der tollpatschige Bär Klaus und die wilde Angie an seiner Seite. Das Bärenjunge Chico, welches stets tat was es wollte und schließlich als zweiter „Bär im Ring“ der launische Pepe. Dompteur Abel Martin im Nussknackerkostüm hatte größte Mühe die eigensinnigen „Bären“ im Zaum zu halten. Jedes Bärenkostüm wog bis zu 40 Kilogramm und die Artisten schwitzten derart, dass jeder von ihnen nach der Show erst einmal zwei Liter Wasser trinken musste. Natürlich gab es noch mehr zu sehen wie zum Beispiel die Truppe Evolution, bestehend aus vier Artisten, die eine Kombination aus Äquilibristik und Handvoltigen zeigten und die Shenyang Acrobatic Troupe mit Tellerdrehen und Reifensprüngen.

    Das Chamäleon, dessen Show „Soap“ am 21. Februar endete, kündigt ab 2. März eine neue Show „Venus“ an, eine „Begegnung zweier Welten“, wieder unter der Regie von Marcus Pabst. Pabst führt auch im neuen Programm des Wintergartens – „Made in Berlin“ – Regie, das im Mai Premiere hat, und der Friedrichstadtpalast wird seine neue, große Revue „Yuma – zu schön, um wahr zu sein“ ab 2. September präsentieren.

    Redaktion: Dietmar Winkler

    2010-03-15 | Nr. 66 | Weitere Artikel von: Dietmar Winkler