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    COMEDY-Szene Schweiz


    – Komediale Hochsaison in (S)witzerland   Das Winterhalbjahr ist die hohe Zeit der Shows. Wenn die Tage kürzer werden, steigt das Bedürfnis nach Entertainment. Das nutzen in der Schweiz nicht nur die Winterzirkusse Salto Natale oder Conelli, sondern fast jede Truppe im Land. Spätestens bis zur Adventszeit haben sie Premiere, danach wird getingelt.

    Doch beginnen wir vor der Premiere. Der Auftakt hat zwingend in der TV-Comedyshow Giacobbo/Müller zu erfolgen. Sie garantiert die PR, damit der Vorverkauf läuft. Eine Einladung der beiden Satiriker erhielten diesen Winter unter anderem Simon Enzler, Leo Wundergut sowie Duo Lapsus. Nicht ganz uneigennützig vom gewieften Unternehmer Victor Giacobbo: Die Künstler sind danach oft – Zufall oder nicht – in seinem „Casinotheater“ zu sehen ... So wählte natürlich auch Lapsus für die Premiere des neuen Programms „Crashkurs – pimp your Lebenslauf!“ dieses Haus. Das Publikum wird am Ende des Abends übrigens „diplomiert“.

    Neues gibt es von einem weiteren „Sprungbrett“. Der Swiss Comedy Award ist nicht mehr nur Newcomer-Wettbewerb, sondern öffnet sich auch erfahrenen Künstlern, die noch keinen bedeutenden Preis gewonnen haben. Das Finale findet am 7. Mai 2010 im EventDome statt.

    Dass die Schweizer tatsächlich ein lustiges Völklein sind, bewies die Ausstellung „Witzerland“ im Landesmuseum Zürich. Die eben zu Ende gegangene Schau alpenländischen Humors war ein Großerfolg.

    Wenig Humor bewies Ottmar Hitzfeld, der Nationaltrainer der Schweizer Fußball-Elf. Das Komiker-Duo Edelmais aka René Rindlisbacher und Sven Furrer machte sich an einer Fußball-Gala über die Spuckaffäre von Captain Alex Frei und Hakan Yakin („Endlich verdient er sein Geld wieder mit Fußballspielen statt mit Kinderzulagen“) lustig. Der Trainer war „not amused“ und kritisierte den „mangelnden Respekt“. Bleibt zu hoffen, dass das Publikum nicht über die Vorstellung der Fußballer an der WM 2010 in Südafrika lachen muss ...

    Die Szene sah sich bei den Promi-Premieren der Winterzirkusse Conelli und Salto Natale. Letzterer hat (nach Vorbild des Nationalzirkus Knie) nun auch Comedy-Stars verpflichtet, die zwischen den Nummern ihren Klamauk treiben. Es sind dies Sutter & Pfändler. Die beiden sind bei Radio Energy groß geworden und derzeit mit der Show „Comeback“ unterwegs. Auch sie beherrschen das Bespielen mehrerer Kanäle: Zirkus, Bühne, TV – und sogar auf dem Comedy-Kreuzfahrtschiff sind sie dabei.

    Die größten lebenden Schweizer Komiker sind allerdings Importware. Rob Spence (vor 25 Jahren aus Australien eingewandert) und Massimo Rocchi (aus Italien) überzeugen mit tadellosen, professionellen und unglaublich lustigen Shows. Spence feiert ein Vierteljahrhundert auf der Bühne mit „Best of Spence“. Es bringt seine umwerfendsten Nummern sowie tagesaktuellen Stand-up. Die harte Schule der Straßenkomik in Sydney merkt man dem „scheinbar knochenlosen“ Komiker heute noch an. Gilt er als „Jim Carey der Schweiz“, so gilt Rocchi ganz einfach als Rocchi. Unvergleichlich. Der Gewinner des Kleinkunstpreises 2008 ist mit seinem neuen Programm topaktuell: „roCHipedia“. Zusammenfassung gefällig? „Von Beruf Mensch“, wie eine Zeitung titelte.

    Den Hut ziehen muss man zum Start des neuen Jahres vor Leo Wundergut. Der komische „Gesellschaftstenor“ ist als wohl einziger Künstler im großen und wichtigen Markt Deutschland aufgefallen. Und zwar mit seiner Nummer „Kein Schwein steckt mich an“ zur Hysterie um die Schweinegrippe. Die „Bild“ fragte verunsichert: „Darf man das?“ – musste sich aber dem Publikumswillen beugen. Über 70 Prozent fanden das Video (basierend auf „Kein Schwein ruft mich an“ von Max Raabe) „sauglatt“ und gelungen. Die Nummer bildet den Auftakt zum abendfüllenden Programm, das diesen Frühling in der Maag Even Hall in Zürich Premiere feiert – und für 6 Wochen am Band programmiert ist.

    Duo Hinterletscht peilt die Eurovision an. Überzeugen Sie sich selbst: http://duohinterletscht.ch

    Der „Böse Montag“ ist seit Neuestem zurück. Polit-Komiker Andreas Thiel stellt unbekannte Talente im Hechtplatz Zürich vor.

    Redaktion: Bernhard Sutter

    TERMINE

    Nur noch wenige Tage: Zürich, Zirkus Conelli und Salto Natale, www.conelli.ch, www.salto-natale.ch

     

    bis 31.01.: Zürich, „Die kleine Niederdorfoper“, Bernhard-Theater, www.erichvock.ch


    ab 08.01., diverse Orte, Simon Enzler mit „Phantomschmerz“, www.bretterwelt.ch


    ab 14.01.: diverse Orte, Leo Wundergut auf CH-Tournee, www.wundergut.ch


    ab 14.01.: diverse Orte, Duo Lapsus im Casinotheater, www.lapsus.ch

    2009-12-15 | Nr. 65 | Weitere Artikel von: Bernhard Sutter