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    Der besondere Buchtipp: 30 Jahre Heppel & Ettlich


    Ein Zigarettenautomat packt aus

    Das Buch über die Geschichte der Schwabinger Kneipe

    von Helmut Schümann

    Die Geschichte der Kneipe Heppel & Ettlich begann 1968, als Henry Heppel und Wolfgang Ettlich den Umzug von Berlin-Neukölln nach München planten. Damals dachten sie eigentlich, dass ihr Aufenthalt im konservativen Bayern – sprich München – auf maximal fünf Jahre begrenzt sein würde. Heppel war Schriftsetzer, Ettlich Postbote, und die restlichen Mitbewohner ihrer damaligen WG wollten ihr Politologiestudium hier beginnen, um dann in Berlin leichter einen Studienplatz zu bekommen. Doch sie sollten sich irren: Mittlerweile haben sie nämlich fast vierzig Jahre in München-Schwabing verbracht ...

    Kurz vor ihrer geplanten Rückkehr nach Berlin 1972 bot man ihnen die bayerische Kneipe Jennerwein in der Clemensstraße zur Pacht an und sie wurden auf einmal Unternehmer – so etwas hatte bis dahin nie in ihrem Lebenskonzept gestanden! Dann kam die Brauerei auf die Idee, den beiden eine größere Kneipe anzubieten, den Fäustle-Garten in der Kaiserstraße 67. Am 26.1.1976 wurde daraus nach hartem Ringen um einen passenden Namen das Heppel & Ettlich.

    Inzwischen ist aus der Kneipe eine Schwabinger Institution geworden, die in diesem Jahr das 30. Jubiläum ihres Bestehens feiert – Grund genug, die Geschichte von Heppel & Ettlich in einem Buch nachzuzeichnen.

    Das Buch ist Roman und Bildband zugleich und vermittelt in erster Linie in unterhaltsamer Form Zeit- und Kulturgeschichte: Der Erzähler der Geschichte von Heppel & Ettlich ist der Zigarettenautomat, er steht in der Kneipe zwischen dem Herren- und dem Damenklo. Festgehalten hat das Ganze Helmut Schümann, der fünf Jahre als Kellner arbeitete und heute als Reporter des Berliner Tagesspiegels und Autor mehrerer Bücher bekannt ist.

    Ein weiteres, spannendes und sehr persönliches Kapitel des Buches handelt von der seit bereits seit 50 Jahren bestehenden Männerfreundschaft zwischen den beiden Berliner Kneipiers, die der junge SZ-Journalist David Weigend in einem Interview ergründet hat.

    Insgesamt ist das Buch aufgebaut wie eine Langzeitbeobachtung, in der die Entwicklung und die Veränderungen einer Schwabinger Kneipe und ihrer Macher veranschaulicht werden. Vertrieben wird das Jubiläumsbuch über den Antje Kunstmann Verlag, München.

    (Helmut Schümann, Heppel & Ettlich – Ein Zigarettenautomat packt aus, 208 Seiten mit zahlreichen Schwarzweiß- und Farbabbildungen, ISBN 3-88897-458-5, 24,- Euro. Das Buch ist außer im „gut sortierten“ Buchhandel auch ab sofort direkt in der Kneipe erhältlich sowie über E-Mail bei: info@heppel-ettlich.de.)

     
    2006-09-15 | Nr. 52 |