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    Die Ansichten eines Solisten

     (Kremayr & Scheriau ISBN 3-218-00700-1) von Werner Schneyder versammelt Wortmeldungen und Nachreden zu Politik, zur Gesellschaft, Kultur, Kulturmenschen und zum Sport. Es sind sehr subjektive, kluge und interessante Anmerkungen, die der Dr. phil., Sportreporter, Kabarettist, Theatermensch da zu Papier gebracht hat. Seine Sprache ist einfach und verständlich auch für komplexe Gedanken – das zeichnet einen guten Autor aus. Wer über die DDR und Kärnten, über Festspiele und Provinztheater, über Kästner und Qualtinger, über Mörder und Gourmets und über Boxer und Olympiaden intelligentes lesen will, kurz und prägnant, hier kann er es.


    Jo van Nielsen
    stellt Chansons aus 100 Jahren Kabarett vor: Wir richten scharf und herzlich! (DTV ISBN 3-423-20470-2). Der Autor, selbst Chansonsänger, stellt, die aus seiner Sicht, wichtigsten ChansonautorInnen (-interpretInnen) in Beispielen und Beschreibungen vor. Man möchte streiten über die Auswahl (z.B. sind DDR/Ostkünstler stark unterbelichtet: u.a. Kurt Demmler, Barbara Thalheim oder Andreas Reimann fehlen) und manche Urteile sind etwas undifferenziert - aber es ist ein informativer Einstieg ins Thema.


    Die Alltags-Erzähl-Literatur, die in den Clubs in Berlin aufblüht, z.B. Sonntags vormittags in Dr. Seltsams Frühschoppen, findet auch überregional immer größere Beachtung. Von zwei Vertretern dieses Genres, dem Ex-Diepholzer Horst Evers und dem Ostberliner Ahne sind Bücher mit ihren Texten erschienen; sie werden also richtige Autoren. Wie ich einmal die Welt rettete (KIWI ISBN 3-462-02991-6) erklärt uns Ahne, während Horst Evers nur feststellt: Die Welt ist nicht immer Freitag (Eichborn ISBN 3-8218-3745-4). Also was erwartet Sie? Beide führen gleich die ganze Welt im Titel – aber es sind vor allem kurze, schrullige Alltagsbeobachtungen, skurrile Ansichten über das Leben, Einblicke ins Gewusel der Großstadt, mit ihren Spinnern, Nachbarn und Politikern. Ein Lesevergnügen der besonderen Art, verschroben, aber mitten im Leben.


    Sie sollten etwas für ihre (Allgemein-) Bildung tun! Nicht wegen Günther Jauch! Aus Eigennutz! Die Debatte über einen Bildungskanon hat vor Jahren Dietrich Schwanitz angestoßen, und nach Pisa ist sie nur noch aktueller geworden. In Ergänzung zu D. Schwanitz stellt Christiane Zschirnt die Bücher  Alles was man wissen muß (Eichborn 3-8218-1679-1) vor. Fast 100 Titel, nach Themen sortiert, beschreibt sie, in der Hoffnung, daß diese Appetithäppchen auch zum eigenen Weiterlesen im Original anregen. Die thematische Untergliederung (z.B. Liebe, Sex, Politik, Wirtschaft, Psyche, Shakespeare u.a.) zeigt, es geht ihr nicht nur um Belletristik. Überblick und Anregung, eine gute Mischung.


    Was bei Schwanitz und Zschirnt fehlt, nämlich der ganze Bereich der Naturwissenschaften, hat Ernst Peter Fischer herausgefordert, ein Buch über Die andere Bildung (Ullstein 3-550-07151-5) zu schreiben. Er moniert zu recht, dass heutzutage eine wirkliche Bildung ohne Einblicke in naturwissenschaftliche Erkenntnisse nicht möglich ist. Unsere Weltanschauung wird von der Physik oder der Genetik viel zu stark geprägt, als dass man ohne Wissen darüber auskommen könnte. Er schreibt sehr interessant, aber leider nicht so anschaulich, wie es für eine Laienleserschaft geboten wäre. Es fehlt im deutschen Sprachraum eben eine ausgeprägte populärwissenschaftliche Schreibtradition, wie sie im amerikanischen oder russischen bestehen. Visualisierungen und Graphiken könnten dabei stärker genutzt werden. Dennoch, sein Ansatz und Anspruch ist richtig, das Buch ist sehr informativ und stellt eine wichtige Ergänzung in der Bildungsdebatte dar.


    Über 30.000 Miet- & Service-Leistungen sowie Künstler präsentieren Kerstin Meisner und Hannes Moser in der zweiten memo-print-Ausgabe. Hervorgegangen aus den ehemals regional-bezogenen LEIHEN-Katalogen erscheint memo-print jetzt als bundesweites Verzeichnis für die Organisation von Veranstaltungen, Film- & Fernseh-Produktionen, Messen & Konferenzen, Werbung & Promotion. Ab Juni 2002 werden durch die Kooperation von Kultur(s)pass (Schweiz) und dem Kölner memo-media Verlag auch Schweizer Angebote und Künstler in das Internet-Verzeichnis memo-media.de integriert. Das Buch mit 152 Seiten A4, vierfarbig kostet 30,- €. Für 75,- € ist zusätzlich der freie Zugang zur Internetdatenbank für ein Jahr verfügbar.


    Andinos  „Zauber-Anthologie“ -
    „Jetzt blättern Sie bloß nicht weiter!“ schreibt Dr. Andreas Michel im Vorwort seines neuen Buches „Zauber-Antologie“. Man sollte es dennoch tun. Denn es lohnt sich. Die detaillierte Beschreibung klassischer Zauberkunststücke, gepaart mit lebendiger Historik und gekonnten Interpretationen und Vorträgen macht dieses Werk zum „idealen" Zauberbuch.  Die enthaltenen Trickbeschreibungen sind lebendig und informativ verknüpft mit geschichtlichen Daten und den Personen, die dafür gesorgt haben, dass Tricks wie „Hindu-Faden“ oder der „Spiegel-Durchbruch“ heute dieselbe Faszination hervorrufen wie in ihren Ursprüngen. Ein sehr lesenswertes Buch – nicht nur für Zauberer, sondern alle, die auch als Zuschauer Freude an der Zauberkunst haben und mehr wissen wollen.

    (Zauberbuch-Verlag Stuttgart, ISBN: 3-00-008641-2).

     

    2002-06-15 | Nr. 35 |