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    Famos!

     

    Famos ging es im Apollo Varieté in Düsseldorf zu. Sammy Tavalis war die Wandlungsfähigkeit in Person, mit Vorliebe für Slapstick und verrückten Humor. Pantomime, Musik und Spaß verband der Deutsch-Iraner auf umwerfend komische Art und breitete damit seinen Kollegen den roten Teppich aus. Mr. Wow (Adrian Mathias) bewies seine unglaubliche Geschicklichkeit beim temporeichen Diabolospiel. In technischer Vollendung ließ er die Diabolos tanzen, hüpfen und springen und versprühte dabei pure Lebensfreude. Timothy Trust und seine Assistentin Julie verblüfften mit ihrer Säbelkiste gleichermaßen, wie auch mit ihrer Mental-Darbietung, und verbanden somit die klassische Form der Zauberkunst mit spielerischen Elementen. Ivan Tarnavsky & Tatjana Stepchenko aus der Talentschmiede des Circus Bingo präsentierten sinnliche Strapaten-Kunst. Ihre romantische Performance erzählt eine fesselnde Liebesgeschichte, zart umrahmt von wunderbarer Musik aus dem Musical „Romeo und Julia“. Harry KeatonIm Jahre 2003 wurden Ivan & Tatjana beim „Festival Cirque du Monaco“ in Monte Carlo mit dem Bronzenen Clown ausgezeichnet. Enemy Squad begeisterte mit einer spektakulären Breakdance-Darbietung in atemberaubendem Tempo. Jede Bewegung, jede Drehung und jeder halsbrecherischer Stunt waren genau aufeinander abgestimmt, sodass die Grenzen zwischen Tanz und Akrobatik verschwammen. Erik Ivarsson jagte mit fünf verschiedenen Einrädern über die Bühne, auf denen der 24-Jährige höchst seltene und anspruchsvolle sowie riskante Tricks zeigte. Die ungewöhnliche Einradkunst hat Erik von der Pike auf gelernt, denn schon mit neun Jahren besuchte er die Circusschule und mit zwölf hatte er bereits sein erstes professionelles Engagement. Das kanadische Duo Symbiose, Alain & Noémie, vereinte Kraft, Balance und Überraschungsmomente in einer ungewöhnlichen Partnerequilibristik zu einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte. Die Choreografie kam ganz ohne Worte aus, und der Dialog erschloss sich den Zuschauern intuitiv. Für diese sinnliche Form der Akrobatik erhielt das aus Montreal stammende Duo im Jahre 2002 die Silbermedaille beim Circusfestival in Paris. Zum großen, famosen Finale verabschiedeten sich nochmals alle Künstler von einem begeisterten Publikum.

    „Made in Germany“ hieß es im GOP Varieté in Essen. Spontan und wortwitzig führte der Conférencier Philip Simon mit einem Augenzwinkern durch das Programm. Durch eine Welt voller Emotionen, die Einsamkeit sprengend, führte Florian Zumkehr in seiner Handstand-Akrobatik. Der in der Schweiz geborene Akrobat wurde an der staatlichen Artistenschule in Berlin ausgebildet und bereits ein Jahr vor seinem Abschluss für die Kultshow „Soap“ entdeckt. Mit einer innovativen und ausdrucksstarken Choreografie am Vertikaltuch begeisterte Tim Schneider. Der in Hannover geborene Künstler setzte Musik in poetische Bilder und dynamische Bewegungen um, verbunden mit spektakulären Techniken. Mit einer neuen Darbietung feiert Girma Tsehai im Varieté Premiere. Er beherrscht das Bouncen wie kein Zweiter und schuf mit seinem extravaganten, variablen Jongliergerät und tanzenden Bällen immer wieder außergewöhnliche Figurationen. Kraftaufwendige und zugleich dynamische Figuren – scheinbar leicht dargeboten – vollführte Rémi Martin an der Vertikalstange. Kati & Philipp zeigten eine eindrucksvolle tänzerische Hand-auf-Hand-Akrobatik, in der sich Kraft und Harmonie miteinander verbinden – ein Fallenlassen und Gefangenwerden, ein Anziehen und Abstoßen, Lieben und Hassen – alle Gegensätze innerhalb einer menschlichen Beziehung werden in dieser Darbietung als Geschichte miteinander verbunden. Elegante Elemente, schwungvolle Drehungen und atemberaubende Abfaller waren das Markenzeichen von Mareike Koch in ihrer abwechslungsreichen Vorführung am Vertikalseil. Der schwarze Humor der Collins Brothers ließ sich in keine Schublade stecken. Zwischen allen Stühlen sitzend, kämpften sie mit der Tücke des Objekts, ob als begnadete Magier oder Artisten. Im Finale brannten dann alle Künstler mit ihren Künsten nochmals ein Feuerwerk ab.

    Solair LuftartistikDas GOP in Münster lud zur Absolventenshow 2008 der Staatlichen Schule für Artistik. Unter dem Titel „No Roots“ bewiesen die diesjährigen Absolventen ihr Können. Martin inszenierte einen typischen Montagmorgen. Haltegriffe wurden zum akrobatischen Requisit und der nette, etwas schüchterne Buchhalter verwandelte sich in einen durchtrainierten, souveränen Artisten. Eike beherrschte alle Facetten der Bodenakrobatik. Ihm gelang es mühelos, tempogeladene Sprünge mit anspruchsvollen Standbildern zu einer avantgardistischen Darbietung zu verbinden. Mit absoluter Präzision zeichnet er auf seinem Würfel ästhetische Körperbilder. Katja vollführte mit Putzutensilien die verrücktesten Kunststücke und ließ kein Genre aus, egal ob Handstände, Flickflacks, Jonglage etc. Fabio hat sich ganz der Jonglage verschrieben. In einer Symbiose von Stabdrehen und Keulenjonglage kontrollierte der junge Künstler bis zu vier Rollen gleichzeitig, die in atemberaubender Geschwindigkeit um seinen Körper tanzten. Carlos begeisterte mit einer Handstanddarbietung, in der er zudem sein Requisit gleich zu einem Musikinstrument umfunktionierte. Medea ließ in ihre Trapezdarbietung klassische und moderne Elemente des Balletts einfließen und kreierte eine harmonische, gefühlvolle Darbietung. Benno & Johannes ließen die Diabolos zu immer neuen Varianten tanzen. Ihre beeindruckende Show erhielt 2007 den Newcomerpreis der Jury des Krystalpalastes in Leipzig. Danilo beeindruckte mit einer brillanten Technik als Handstandequilibrist. Nebenbei ist er auch noch dreifacher deutscher Meister der Sportakrobatik. Schnell wechselnde Positionen und Figuren kombinierte Felix mit einer neuen Interpretation an den Strapaten – eine eindrucksvolle Kraftakrobatik. Flickflacks, Salti, Wirbel und Drehungen vollführte Pavel mit schier unendlicher Energie – und hielt sich dabei mehr in der Luft als auf dem Boden auf. Verena präsentierte ästhetische Figuren am Vertikalseil, der Schwerkraft trotzend. Das junge Artistenteam verabschiedete sich in einem großen Finale vom Publikum.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

    AdNr:1032, Adnr:1076

     

    2008-09-15 | Nr. 60 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero