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  • Themen-Fokus :: Circus

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    Fernost trifft Wildwest


    Schon Tradition hat der Weihnachts- / Wintercircus der Familie Probst in Gelsenkirchen im Dezember und Januar. Unter dem Motto „Fernost trifft Wildwest“ und erwarteten die Zuschauer in der Manege ganz besondere Attraktionen. So kamen die diesjährigen Highlights aus der chinesischen Provinz Hebei und aus Amerika nach Gelsenkirchen. Bereits zur Eröffnung der neuen Weihnachts-Circusshow zeigten die Akrobaten der Wuqiao-Troupe Kostproben unvergleichlicher fernöstlicher Körperkunst, die seit Jahrtausenden in der Kultur Chinas verwurzelt ist. Auch heute wird diese artistische Tradition dort in allen Provinzen an speziellen Ausbildungsstätten mit großer Sorgfalt auf neue Generationen übertragen. Typisch folkloristische Elemente verleihen den Darbietungen eine unnachahmliche Faszination.  Die Wuqiao Acrobatic Troupe stammt aus dem Künstlerdorf Wuqiao der Provinz Hebei, die als Wiege der Jahrtausendealten chinesischen Akrobatik gilt. Neben viel Kraft brauchen die sechs jungen Artisten bei ihrer spektakulären Bungee-Nummer ein sehr exaktes Timing, wenn nur Sekundenbruchteile die herum wirbelnden Artisten voneinander trennen. (Bild:Tony-Erblay Circus-Probst)

    Tony_Erblay__Circus_Probst_

    Die Leiterin des chinesischen Ensembles He Yuan, kommt aus Peking. Ihre ursprüngliche Ausbildung erfolgte bei der weltberühmtem China National Acrobatic Troupe. Die Ausnahmeartistin zeigt nicht nur Balancen auf  einer rollenden Kugel. Ihre Spezialität ist die doppelte Balance mit dem Einrad auf der Kugel. Dabei wirft sie sich zusätzlich noch Porzellanschalen mit dem Fuß auf den Kopf. Die junge Wang Lin zeigte verblüffende Kontorsionen. Die Kunst der scheinbar rückgratlosen „Schlangenmenschen“ gehört zu den ältesten Formen der Artistik. Pagoden mit brennenden Kerzen gaben dieser Darbietung einen besonderen Reiz. ok_Ren_Yanan__Circus_ProbstAn der Circusschule in Peking erarbeiteten Ren Yanan (Bild links) und ein Mitschüler beim gleichen Trainer die Schlappseil-Darbietung. Der Spagat auf dem 12 Millimeter dicken Tau ist dabei noch eine der leichteren Übungen. Unbeeindruckt und unbeeinflusst von den Gesetzen der Schwerkraft zeigte er Handstände, balancierte auf einer Leiter, fuhr "Hals über Kopf"- Einrad und gefiel sich in wildem Schaukeln.

    Stephanie Probst
      ist unermüdlich wenn es darum geht, neue Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen. Mit viel Geduld entwickelte sie eine neue Inszenierung in der vier Friesenhengsten, vier Araberhengsten und vier Dartmoore-Ponys eine Symbiose eingingen. Die talentierte Tierpädagogin bot ihren Zuschauern  nicht nur die Schönheit ihrer Pferde dar, sondern führte auch den großen Zwölferzug auf beeindruckende Weise vor Augen. Der deutsch-italienische Clown und Comedian hat Artistenblut in den Adern. Schon im jugendlichen Alter zeigte er mit Eltern und Geschwistern eine tolle Drahtseildarbietung. Oft und gerne aber schlupfte er bereits als Teenager ins Clowngewand. Mit der Zeit entwickelte er eine eigene, originelle Clownfigur, die fast gänzlich ohne aufwändige Maske auskommt.

    Mit seiner Frau und Partnerin Irina schuf Rudi Brukson eine Reihe witziger und überraschender Kurzauftritte. Mit umfassendem artistischen Können und einem Sinn für komische Situationen ist Rudi Brukson ein Clown, wo kein Auge trocken blieb. Zu verrückt waren die Kaskaden zweier Komiker aus Kuba. Was die Helden des Stummfilms auf der Leinwand zum Besten gaben, zeigten Daikel und Utnier ihren Zuschauern. Absolute Körperbeherrschung ist Voraussetzung für die scheinbare Leichtigkeit, mit der sie stolperten, hinfielen und sich gegenseitig „über den Haufen liefen“. Matrosen sollten absolut schwindelfrei sein, wenn sie zum bergen oder setzen riesiger Segel bis 30 Meter hoch ins Want kletterten. Da war wahrhaft artistisches Können vonnöten.

    Tony Erblay ließ sich sicherlich von solchen Szenen in alten Filmen inspirieren als er sich entschloss, sein akrobatisches Können an einem in der Manege aufgestellten Mast zu demonstrieren. Mit einem Handstand auf der Mastspitze übertraf er seinen Kameraden aus der Seefahrt allemal. Rebecca Birge und David Jones brillierten in einer Choreographie zu Swingmusic am Trapez. Die beiden US-amerikanischen Artisten besitzen seit 2005 ihren eigenen „Flynn Creek Circus“. Der große Durchbruch gelang ihnen 2011, als es ihre Trapezdarbietung bei „America’s got talent“ (US-Version des „Supertalent“) bis ins Finale schaffte. Mit ihren sensationellen Akt hoch über der Manege waren die beiden Stars der Luftartistik direkt vom Internationalen Circusfestival im italienischen Latina nach Gelsenkirchen gekommen. Wie die amerikanischen Cowboys mit ihren Lassos den Viehherden Herr wurden, nutzen noch heute die berittenen Viehtreiber in Spanien den „Garrocha“. Mit dieser langen Stange dirigieren die „Vaqueros“ ihre Rinder vom Sattel aus, wenn diese voneinander getrennt oder in eine bestimmte Richtung dirigiert werden müssen. Perfekte Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter zeichnet den echten „Vaquero“ aus. Stephanie Probst mit ihren beiden andalusischen Schulpferden „Gabylan“ und „Omega“ demonstrierte gemeinsam mit Loik Teutsch  aus Frankreich und seinem Lusitano „Soreno“  diese besondere spanische Reitkunst als originelle und stilvolle Hohe Schule. Fünf gewaltige Bisons trabten dann durch die Manege. Tierlehrer Antonio Smiek aus Tschechien ist es gelungen, diese bis zu 1.000 Kilo schweren Riesenrinder an den Umgang mit Menschen zu gewöhnen.

    Vom jenseits des Atlantiks kam das große Artistenensemble „The Estrellas“. Gewürzt mit einer kräftigen Prise lateinamerikanischer Lebensfreude zeigten die acht jungen Künstler, begleitet von pfiffigen Chorusgirls zwei spektakuläre Attraktionen. Als Cowboys auf der großen Schaukel ließen sich The Marvellous Madisons bis knapp unter die 11 Meter hohe Zeltkuppel katapultieren. Mit ihren verwegenen Sprüngen entfachten sie ein wahres Feuerwerk der Artistik, wobei sie immer wieder sicher in die Hände der Untermänner landen. Am mehrfachen Reck wirbelten Chief Kicking Bear an his Intrepid Indians buchstäblich durch die Lüfte. Wie einst die legendären Rothäute verblüfften diese Akrobaten mit einer nahezu uneingeschränkten Gelenkigkeit. Der Cowboy Lucky the Kid hat ein neues Pferd erhalten. „Moon“ heißt der gescheckte Mischling. Als der flinke Cowboy sein neues Reittier satteln wollte, erlebte er allerdings sein blaues Wunder. „Moon“ trickste sein neues Herrchen immer wieder aus. Pferd und Reiter erlebte man so in einer heiteren Szene mit vielen überraschenden Momenten. Seit vielen Jahren sind sie dabei und sie gehören zum Weihnachtscircus wie die farbigen Kugeln zum Christbaum die Moderatorin Carmen Leyseck, die charmant und fachkundig durchs Programm führte und mit ihren phantasievollen Kostümen dem Ganzen einen besonderen Glanz verlieh. Für stimmige Live-Klänge und flotte Rhythmen sorgte das  Circusorchester unter der bewährten Leitung vom polnischen Leiter an den Keyboards Gregor Pierscinski. Zum inzwischen 16. Mal präsentierte der Circus Probst sein Winterspecial und begeisterte damit wieder jung und alt im gesamten Ruhrgebiet.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

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    113|739 TG: Clownschule Uli Tamm . Klinik-Clown . Clownschule

    113|766_ZAK TG: Zirkus - Artistenzentrum Köln ZAK . Zirkuskurse . Zirkus Wibbelstetz [mehr Infos]  

     

    2013-01-20 | Nr. 78 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero