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  • Themen-Fokus :: Zauberkunst

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    Festival der Illusionen

    Und das waren sie wirklich, die Deutschen Meisterschaften der Zauberkunst, vom 6.–9. Januar, ausgerichtet vom Magischen Zirkel von Deutschland e. V. in Sindelfingen. Über 1.200 Kongressbesucher waren zu diesem Ereignis gekommen. Neben hochkarätigen Seminaren gab es eine Eröffnungsgala, eine Gala, sowie ein Gala-Diner, alle in ihrer Art einzig mit exquisiten Zauberkünstlern und Illusionisten. Die Jury hatte wieder viel zu tun, eine entsprechende Entscheidung zu fällen, bei vielen hochkarätigen Wettbewerbsdarbietungen. Zunächst zur Gala: Die Moderation hatte Philip Simon übernommen, der bereits einer breiten Öffentlichkeit als zauberhafter Conférencier in den Varietéhäusern Deutschlands bekannt ist. In seiner unnachahmlichen Art führte er durch die Gala-Produktion, unterstützt von weiteren Spitzenzauberkünstlern auf diesem Gebiet, wie Topas, Thomas Otto und Desimo. Mit Magic Wave aus den Niederlanden begann die Show, zwei junge Wilde, die temporeich agierten mit Surfbrett, Spraydose und einer Unmenge von Sand, der aus ihren Händen rieselte. Rafael aus Belgien stellte sich als liebenswürdiger Dracula heraus, der gerne zwischen einer Frau aus zwei Hälften saß und sich Tee von Damen mit skelettiertem Oberleib bringen ließ. Jason Latimer, FISM-Preisträger aus den USA, zeigte seine preisgekrönte Manipulationsdarbietung mit Karten und einem Ring. Mentalmagisch und mystisch wurde es mit Jan Becker, der sich auf das Gedankenlesen von Zuschauern verstand. Jérome Murat aus Frankreich war als marmorne Statue mit zwei Köpfen zu sehen, wovon einer völlig frei um den Körper herumzuschweben schien. Ein sehr visueller Effekt. Feldini & Family aus der Schweiz verzauberten mit dem berühmten schwarzen Theater. Aus Großbritannien kam The great Nardini, der Comedyzauberei mit typisch britischem Humor bot, welcher auf seiner ausdrucksstarken Assistentin beruhte. Zum Schluss Simon Pierro, der deutsche Preisträger erzählte seine zauberhafte Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär, in der sich Gegenstände auf zauberhafte Art und Weise verwandelten und zu Gold wurden.

    Der Wettbewerb war hart umkämpft, mit vielen sehr guten Darbietungen, und die Jury hatte es schwer, wieder Preise zu vergeben. Aber das ist wie im Sport: Es kann nicht jeder gewinnen, trotz hervorragender Leistungen. Dennoch wurden vielfach Preise aufgrund des hohen Niveaus und bei Punktgleichheit mehrfach vergeben. Nachfolgend alle Zauberkunstsparten und die jeweiligen Gewinner:

    Manipulation:

    1. Wave
    1. Florian Zimmer
    2. Sebastian
    3. eriX
    4. Andreas Axmann

    Allgemeine Magie mit Vortrag:

    1. Gaston
    2. Thomas Vité
    3. Christian Daum

    Allgemeine Magie mit Musik:

    1. Axel Dedering

    1. Timo Marc

    2. Ted Louis
    3.
    Julian Schmidt

    Mentalmagie:
    1. Timothy Trust & Julie

    2. Chris & Christina
    1.
    Jan-Thomas
    1. Löwe
    Jan Ditgen

    Comedy:

    1. Die Zauderer
    2. Monsieur Brezelberger
    3. nicht vergeben

    Großillusionen:

    1. Marc & Alex
    2. Mann o Mann
    3. Christian Dux

    Zauberkunst für Kinder:

    1. Hartmut Schirrock
    2. Marcus Emrich & Sascha Simon
    3. Zaubertheater Geki

    Close-up/Mikromagie:

    1. Martin Eisele
    2. Hayashi
    3. Martin Kaeppel

    Kartenkunst:

    1. Hayashi
    2. Stonkel
    3. Felix Bräuer

    Gleichzeitig wurden die Deutschen Jugendmeisterschaften im Zaubern durchgeführt. Die Preisträger hier waren Magic Philipp, der einen dritten Platz in der Sparte Großillusion belegte; Cody, erster Platz in der Sparte Manipulation, und Flo, dritter in derselben Sparte. In der Sparte Allgemeine Magie mit Musik belegte Norman Alexander den ersten Platz und die Zicken WG den zweiten. In allen anderen Sparten wurde kein Preis vergeben.

    Insgesamt zeigte sich auf dem Kongress, dass der Fortschritt auch vor der Zauberkunst nicht Halt macht und sehr gerne Matrix-Themen bzw. Themen aus Filmen aufgegriffen werden. Ein interessanter Weg. Dennoch konnten auch Künstler punkten, die mit reinen Klassikern der Zauberkunst aufwarteten. Nicht alles, was neu ist, kommt auch unbedingt beim zahlenden Publikum vor Ort an. Dennoch werden viele dieser neuartigen Darbietungen sicherlich eines Tages den Weg in die Varietéhäuser finden.

    Eine weitere hohe Auszeichnung erhielt der Präsident des Magischen Zirkels von Deutschland während des Kongresses in Sindelfingen. Wolfgang Sommer wurde mit dem Kalanag-Ring für seine außerordentlichen Verdienste um die Zauberkunst geehrt.

    Zum Beginn dieses Jahres wurde das Institut für Goetologie (griech. Zauberkunde) in Bochum eröffnet, welches sich wissenschaftlich mit zauberkundlichem Wissen der alten Völker und mit der Zauberkunst als Kulturform beschäftigt. Ziel des Instituts ist es, verloren gegangenes Wissen der Menschheit wiederzubeleben und praktisch umzusetzen, sowie den Zauberkünstlerberuf in eine staatliche Anerkennung zu begleiten, ähnlich der Artistenausbildung. Leiter des Instituts ist Dipl. Theol. Hartmut Höltgen-Calvero, selbst Zauberkünstler.

    Auf dem Bochumer Presseball im Januar begrüßte Ball-Initiatorin Helga Wolf den koreanischen Zauberkünstler Ching Ling Foo, der eigens zum kollegialen Austausch mit seinem deutschen Kollegen Calvero angereist war und viel Freude an dem außergewöhnlichen Ereignis zu Jahresbeginn hatte.

    Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero

    2005-03-15 | Nr. 46 | Weitere Artikel von: Hartmut Höltgen-Calvero