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    Hansa-Theater: Eric, Ted, Hannes - jeder kann es

    ... und einer heißt auch so, nämlich der Jongleur Hannes-kann-es, dessen Devil Sticks und Bälle (bis zu 7 nach unten!) zu einem Höhepunkt im Januar-Programm des Hansa-Theaters wurden, dank niedlicher Mimik sowie perfekter Playbackgags und trotz des zivilen Kostüms. Auch Eric Varélas kann es: Er läuft und springt im Handstand über sechs Stäbe und krönt seine Equilibristik mit dem Handstandsprung vom Klötzchenturm, alles  zu Tangorythmen genau wie früher, als er noch im Duo “Eric & Amélie” die Welt bereiste.

    Ted Outerbridge & Marion ließen die Erstengagements dieser 1038. Monatsschau zu einem akktraktiven Trio werden: Sie werten viele ihrer Illusionen durch kleine Besonderheiten auf, z.B. Kleiderbügel im Stil des üblichen Ringspiels; vor allem ihr Zahlentrick mit Publikum verlüfft so sehr, dass es auch ohne ihr “todesmutiges” Huhn ginge.

    Mit nicht weniger als fünf Darbietungen (= 12 Personen) führte Ungarn den Nationenspiegel an. Nach dem Schleuderbrett scheint Breakdance eine weitere Spezialität jenes Landes geworden zu sein, hier akrobatisch, humorvoll und pantomimisch demonstriert von den vier Dynamic Freeze. Das Duo Sebastian gefällt mit einem reichhaltigen Repertoire an Salti und Pirouetten vom Schleuderbrett aus, ebenso wie später Vater Bela mit 14-jährigem Sohn Gabor in remporeicher Parterre-Akrobatik und Handvoltigen, erfreulich frei von Assoziationen “dressiertes Kind”. Ebenfalls mit zwei (hier aber voneinander unabhängigen) Darbietungen vertreten war die Familie Picard. Zu “The Picard Family” gehören neben Maria, Andrea und Attila auch fünf Rhesusaffen, die sogar von Trapez zu Trapez fliegen, und “The Rolling Picards” Tünde und in erster Linie Vilmos rollen auf Einrädern unterschiedlichster Größen. Spannend ist nach wie vor seine Treppenfahrt zu Einrad mit verbundenen Augen. Der Name Marinof hat in der Circuswelt einen guten Klang. Wir denken zurück an jene Truppe am Schleuderbrett, und wir freuten uns, im Hansa einmal Luisa & Gheorghe Marinof mit ihrer leistungs- und gebißstarken Darbietung am Trapez zu sehen. - Schon oft hier aufgetreten ist das Cerny Tyjatr Praha, früher als Schwarze Bühne Prag sozusagen die Altmeister ihrer Zunft mit bekanntem Repertoire; die Maus flirtet immer noch mit “sausages from Czechoslovakia”.

    Zwei Dezember-Darbietungen waren für den Januar prolongiert worden, das früher bulgarische und jetzt deutsche Duo Toni mit akrobatischem Tanz und die mitreißende Musikshow auf Trompeten, am Schlagzeug und im und mit Publikum von Tristan & Linda. Nicht ohne Grund landeten sie im Dezember bei einer Meinungsumfrage unter Circusfreunden und anderen Gästen auf Platz 3, enorm knapp hinter Tempojongleur Andreas Martines (Platz 1: das kontorsionistische Onkel-Neffe-Duo Odgerel Gombo & Batbileg). Alle anderen Dezember-Darbietungen hier zu würdigen - dazu fehlt der Platz, doch die beiden Erstengagements jenes Monats dürfen nicht vergessen werden, junge Leute mit ideenreicher Artistik: das Duo Mawendo aus Südafrika, Dorothy und Oliver, lässt am Trapez schwierige Tricks nahtlos ineinander übergehen, rasant und oft jenseits des Genre-üblichen, z.B. wenn er sie nur in seiner Armbeuge hält. Marie Jiménez nutzt zunächst ein Tau als Schlappseil für u.a. freihändigen Kopfstand. Dann spannt sie ein zweites Tau daneben, was ihr ganz neue Dimensionen und Trickkombinationen eröffnet.

    Im Februar, sprich nach Redaktionsschluss, gibt¢s ein Wiedersehen u.a. mit Freddy Anthony (Musikshow), Danilsen (Schattenspiele), Volker Maria Meier (Moon Balloon, Devil Sticks), Svetlana Prokopieva (Katzen am Trapez), Ronald & Sebastian Sankar (Kontorsionistik) und Duo Starlight (akrobatischer Tanz) sowie ein Kennenlernen der russischen Kautschukartistin Ksenia Doubina.

    Verlässliche Größe in jedem Hansa-Monat: das Orchester Janusz Kusmierz, im Januar aber  zu oft vom Tonband verdrängt. Und noch eine Personalie: Als Finale-Moderator jenes Programms machte der 16-jährige Sohn von Tristan & Linda keine schlechte Figur!

    Redaktion: Achim Schlotfeldt

    2001-03-15 | Nr. 30 | Weitere Artikel von: Achim Schlotfeldt