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  • Themen-Fokus :: Kindertheater

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    Kinderzirkus in TRANSSILVANIEN mit Cirque Artikuss

    Zwei Clowns auf dem Weg zu Graf Dracula – dem Fürsten der Nacht – auf dem Einrad, natürlich! Verschlungene Pfade am Abgrund, eine Burg im Nebel, Prinzessinnen schreien in der Ferne! Und was machen Oskar und Stronzo? Jonglieren mit Kruzifixen, beschwören feuerspuckend Fledermäuse und streiten sich mit Inbrunst darum, wer als erster den Vampir „erpflocken“ darf?

    Wenn man von Clowns gesagt bekommt, dass sie sich auf den Weg nach Transsilvanien machen, dann schlägt die Fantasie Purzelbäume. Vor allem, wenn man weiß, dass Olav Keith und Andreas Landersheim vom Berliner Cirque Artikuss mit Vorliebe klischeelastige Stoffe gegen den Strich bürsten. Aber es war und ist ernst gemeint.

    In Zusammenarbeit mit IFA, dem Centru Cultural German, und mit freundlicher Unterstützung von Henrys und der Jonglerie Berlin besuchen „Oskar und Stronzo“ Schulen im rumänischen Siebenbürgen. 2005 hatten die beiden zum zweiten Mal mit Kindern aus vier verschiedenen Städten ein Zirkustraining durchgeführt. Zeit für ein paar Fragen:

     

    Ahoi und guten Tag, ihr zwei: Wieso ausgerechnet Transsilvanien?

    Cirque Artikuss: Wir sind neugierig, wir reisen gerne und wenn uns jemand aus dem Ausland anfragt, versuchen wir dieses Engagement, wenn es irgendwie geht, möglich zu machen. Und wenn eine Anfrage halt aus Rumänien kommt, gerne!

    Ihr habt 2005 in Rumänien in vier verschiedenen Städten gearbeitet. Macht ihr immer dasselbe Programm?

    Cirque Artikuss: Grundsätzlich ja. Zum einen unterrichten wir die Kinder in Akrobatik, Jonglage, Clownstheater und stellen mit ihnen eine Zirkusshow auf die Beine. Aber wir zeigen natürlich auch, was möglich ist, wenn man lange genug übt!

    Ihr spielt selber?

    Cirque Artikuss: Genau! „Oskar und Stronzo spielen Zirkus“: beschwören Schlangen, fahren mit dem Einrad spazieren, bändigen Feuer ...

    Wenn man die Fotos sieht, bekommt man das Gefühl, ihr hattet ein sehr aufmerksames Publikum?

    Cirque Artikuss: Und wie! Unsere neuen Fans löchern uns immer mit tausend Fragen und bestehen auf einer Autogrammstunde! Wir sind richtige Popstars!!! Spaß beiseite: Die Kinder saugen alles in sich auf – wie ein großer Schwamm. Ganz egal, ob wir vorspielen oder sie selber dran sind. In den Workshops gehen die mit erstaunlicher Konzentration und Wissbegierde an die Arbeit. Und am Ende – wenn sie ihre neu erworbenen Fähigkeiten in einer Abschlussshow den Mitschülern, Lehrern und Eltern präsentieren – werden sie selber begeistert gefeiert. Das ist dann immer der absolute Höhepunkt.

    Ihr mischt drei Arbeitsansätze – Show, Workshop-Unterricht und Abschlusspräsentation – mit Absicht?

    Cirque Artikuss: Wir wollten von Anfang an Wahrnehmung, Motorik und Präsenz schulen, Ehrgeiz wecken und – ganz wichtig – Lampenfieber ermöglichen. In dieser Mission sind wir nach Rumänien gefahren und es hat mit dieser Mischung gut geklappt. Ganz grundsätzlich wollen wir natürlich mit unserer Arbeit einen Grundstein legen für die Verbreitung von Zirkusluft in einem Land, in dem Zirkus als pädagogische Methode noch weitgehend unbekannt ist. Auch dafür war diese Mischkombination günstig, weil wir mit den Shows viele Menschen erreichen. Besonderes Highlight war zum Beispiel in diesem Jahr das Multiplikatoren-Training mit angehenden Erzieherinnen und Lehrerinnen. Die Älteren hatten sich nämlich im Jahr davor beschwert, dass immer nur die Kleinen in den Genuss des Zirkusunterrichts kommen würden. Also haben wir ihnen in diesem Jahr in einem zirkuspädagogischen Crash-Kurs das Basiswissen vermittelt, mit dem sie nun selber Zirkustechniken in ihren Unterricht einbauen und damit weitergeben können.

     

    Wie geht es weiter?

    Cirque Artikuss: Nach der Rückkehr nach Berlin, Ende Mai, stand erst einmal ein Sommer voller Auftritte auf Galas, Messen und Events an. Wir waren viel unterwegs. Jetzt im Winter haben wir wieder mehr Zeit für unser Kinderzirkusprojekt „ZirkusZack“ in Friedrichshain. Ein Austausch von Berliner und rumänischen Kindern ist angedacht. Und, wenn alles klappt, geht es im nächsten Mai wieder nach „Transsilvanien“.

    (Das Interview führte der Dramaturg und Moderator Mazek, www.grueneorange.de.)

    Weitere Infos und Kontakt unter www.cirque-artikuss.de.

    AdNr:1085  

     

    2006-03-15 | Nr. 50 |