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    Kritik: Zwischen Sonnenöl und Sangria

    Vanessa Backes auf Mallorca

    Das dritte Vanessa-Backes Programm von Alice Hoffmann (die meisten kennen sie als die erste Hilde vom Becker Heinz in der ARD) hat es schwer, das Publikum zu begeistern. Nicht, weil es schlecht wäre, sondern vor allem deshalb, weil Alice Hoffmann mir ihrem zweiten Programm „Die Madonna von Marpingen“, mit dem sie unter anderem angebliche Marienerscheinungen im Saarland aufs Korn genommen hatte, einen echten Straßenfeger hinlegte.

    Vergessen wir das kurz und blicken nur auf Vanessa auf Mallorca. Sie spricht es mit zwei „ELL“, denn „Majjorka ist eine Nachbarinsel“. Da ist sie wieder, die saarländische Hausfrau, leicht halbgebildet aber durchaus selbstbewusst.

    Vanessa könnte es so gut gehen. Im Hotel Miramar in Pagueras will sie die Sonne und ihren verdienten Urlaub genießen. Aber einer penetranten holländischen Animateurin ausgeliefert und untergebracht in unmittelbarer Strandnähe (Seeblick ab Etage 8), gelingt es ihr nicht abzuschalten. Denn immer wieder gehen ihr die Männer durch den Kopf: der Herbert zuhause, der aufdringliche Ossi-Gigolo am Büffet, ein Figaro mit Kompagnon und Knopf im Ohr.

    Das Drei-Rollen (es tritt noch eine esoterische Kampfemanze auf) und Ein-Personen Stück ist von Regisseurin Ingrid Braun flott inszeniert, Alice Hoffmann meistert den Rollenwechsel jeweils überzeugend und in verblüffender Zeit und pflanzt dem Publikum mit „Ratta-Ratta-TUI“ noch einen Ohrwurm ins Gehirn, den man (leider!!!) so schnell nicht wieder los wird.

    Mit vielen Gags und einer gehörigen Portion Slapstick präsentiert Hoffmann Pauschalurlauberklischees und der Zuschauer, der natürlich Individualreisender ist (oder etwa nicht???) fühlt sich - natürlich - entlarvt. Aber ganz so schlimm wie die Vanessa treibt er es im Urlaub ja nicht, weshalb er über den Mallorca-Trip von Saarlands bekanntester Hausfrau auch reichlich lachen kann – wohl wissend, dass er eigentlich über sich selbst lacht. Fazit: gelungen!

     
    2002-12-15 | Nr. 37 |