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  • Themen-Fokus :: Circus

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    Labor Cirque - Projektrückblick und Perspektive


    Neuer Zirkus – eine neue Kunstform etabliert sich in Köln

    Seit einigen Jahren etabliert sich die neue Kunstsparte "Cirque Nouveau" (Neuer Zirkus) in Köln im ZAK Zirkus und Artistikzentrum. Der Neue Zirkus versteht sich als spartenübergreifende Bühnenform, bei der Zirkusartistik in Verbindung mit anderen Kunstformen wie Theater, Tanz und Musik gebracht wird. In Zusammenarbeit mit dem Kölner Verein „Atemzug“ und mit der „Initiative Neuer Zirkus“ plant das ZAK langfristig, den Neuen Zirkus als künstlerischen Schwerpunkt auszubauen und einen Wirkungsort zu geben.

     

    Das Forschungsprojekt „Labor Cirque“

    artbild_250_Labor_Cirque_ShDen Auftakt dazu bildete das in Deutschland bislang einzigartige Research-Projekt „Labor Cirque“, das im Mai und Juni 2013 im ZAK stattfand. Dieses Labor war als ein Begegnungslabor zur Erkundung und Entwicklung von künstlerischen Formen des Neuen Zirkus angelegt. Im Zentrum der Untersuchung stand der genreübergreifende Aspekt des Neuen Zirkus bzw. die Schnittstellen zu den Kunstformen Tanz, Theater und Musik. Konkret befasste sich das „Labor“ mit der Frage, wie sich die unterschiedlichen Genres, die im Neuen Zirkus zusammenfinden, gegenseitig bereichern können. 

     

    Die praktische Recherche des „Labor Cirque“

    Zusammen mit 15 professionellen Artisten, Tänzern, Pantomime-Künstlern und Musikern wurde eine Plattform zum Experimentieren entwickelt, und zwar ohne kommerziellen Erfolgsdruck. Die Recherche war aufgeteilt in  das „Labor Tanz“ mit dem Moderator und Impuls-Künstler Tim Plegge, in das „Labor Artistik/ Objekt-manipulation/ Jonglage“ mit Guillaume Martinet, in das „Labor Musik“ mit dem Impuls-Künstler Simon Bauer, in das „Labor Schauspiel/ Stimme“ mit  Thomas Buts und in die „Labor-Synthese“ mit Klaus Borkens. Insgesamt wurde an 21 Tagen miteinander gearbeitet, geforscht, ausprobiert und diskutiert. Diese Forschungsphase wurde fast vollständig von einem Kamerateam bestehend aus zwei Studenten der Kunsthochschule für Medien begleitet.

    Am 22. Juni 2013 fand ein Abschluss-Symposium vor einem geladenen Fachpublikum statt, bei dem Arbeitsproben aus den „Laboren“ in einer Präsentation aufgeführt und anschließend mit dem Publikum diskutiert wurden. Abgerundet wurde das Symposium von einer Podiumsdiskussion zum Thema genreübergreifendes Inszenieren mit den Gästen Stephanie Thiersch, Dietmar Kobboldt, Bauke Lievens, Ben Smalls und Nancy Fürst, moderiert von Claudius Bensch.
    artbild_350_Labor_Cirque_Sh

     

    Fazit und Ausblick

    Eine positive Beobachtung während des Projekts war die uneingeschränkte Bereitschaft aller Teilnehmer, sich ganz auf das experimentelle Labor einzulassen, sich für die anderen teilnehmenden Künstler und deren Genres und Disziplinen zu öffnen und gemeinsam Neues auszuprobieren. Das ermöglichte ein Forschen und Ausprobieren in alle Richtungen und ohne Einschränkungen. Grundsätzlich ging es in diesem Pilot-Projekt auch darum herauszufinden, welche Ansätze für die Beantwortung der Grundfrage, nämlich wie die Genres sinnvoll miteinander kombiniert werden können, zielführend sind. Schließlich sind über das Ausprobieren und Erkunden zahlreiche Fragen entstanden, an denen jetzt in der Tiefe weiter geforscht werden kann.

    Die gesamten Forschungsphasen wurden sowohl schriftlich als auch filmisch dokumentiert. Aus den Mitschriften soll langfristig eine Publikation über die Ergebnisse und Erfahrungen des Labor Cirque Researchs entstehen, der Film darüber wird in der zweiten Jahreshälfte 2013 öffentlich gezeigt werden.

    Ziel der Veröffentlichungen ist, anderen Künstlern Ideen und Anregung zu geben, wie spartenübergreifend – beispielsweise auch zusammen mit Zirkusartisten - gearbeitet werden kann. Darüber hinaus besteht der Wunsch, dadurch vor allem deutsche Zirkusartisten vermehrt zum konzeptionellen Arbeiten anzuregen. Die 15 Teilnehmer des ersten deutschen Labor Cirque Forschungsprojektes können jedenfalls von dieser Anregung profitieren. Sie haben vor, gemeinsam ein abendfüllendes Bühnenprogramm zu erarbeiten, in das praktische Ergebnisse aus dem Researchprojekt einfließen. Insofern wurde durch das Labor Cirque ein Grundstein für weiteres Zusammenarbeiten gelegt und ein neues Netzwerk geschaffen.

    Weitere Informationen:

    Web. laborcirque-zak oder über Jenny Patschovsky: laborcirque@zak-koeln.com

    Labor Cirque ist ein Projekt des Theaterpädagogischen Zentrums e.V. Köln und des Zirkus- und Artistikzentrums Köln. Gefördert durch: Landschaftsverband Rheinland (LVR), RheinEnergieStiftung Kultur und das Kulturamt der Stadt Köln. In Kooperation mit der Initiative Neuer Zirkus und dem Verein Atemzug e.V.


    Die Gastspiele des „Labor Cirque“

    Das Labor Cirque lädt außerdem im Herbst 2013 eine Reihe von deutschen Neuen Zirkus-Stücken nach NRW ein.

    | Ausgewählte Termine: Labor Cirque
     


    Bildnachweis: alle Heike Pitzer 

    2013-09-01 | Nr. 80 |