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  • Szenen Regionen :: Köln-Bonn

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    Newcomer in der Chanson-Szene

    Camille aus Frankreich und Fabienne aus Belgien, "les enChanteuses", begeisterten am 31.10. die Gäste im Boudoir, z.B. mit ihren witzigen Liedern über Sprachverwirrungen. Camille, die Sängerin mit großem und facettenreichem Erfahrungsschatz textet und singt, was sie sich in keinem Konzertsaal bisher zu sagen und träumen wagte. Fabienne kitzelt sich gerne am Flügel und an der Kehle und ab und zu greift sie zum Akkordeon. Man spürte, daß beide Musikerinnen über einen großen Erfahrungsschatz in den diversen Musikgenres verfügen. Ihre meist selbstgeschriebenen und komponierten Chansons handeln von einer Reise durch große und kleine französische Städte oder vom Mond, der für die Kinder im Krankenhaus tanzt. Die musikalische Vielfalt des lebendigen akustischen Duos reichte vom Jazz über Folk bis hin zur Klassik, Musette nicht zu vergessen.  

    Man merkt, daß die Chemie zwischen diesen beiden wunderbaren Frauen mit einer faszinierenden Ausstrahlung stimmt. Weit weg von der traditionellen Rollenverteilung (Sängerin/Begleiterin) ergänzen sich die beiden musikalischen und schauspielerischen Talente.   Auch wer manchen französisch feinsprachlichen Witz nicht verstand, vermochte den Abend durch die charmante und spannende Präsentation zu genießen. Das zahlreich erschienene Publikum applaudierte stürmisch bis dem poetischen Duo die Zugaben ausgingen.  

    Horst Schroths "Herrenabend"  

    Bei der äußerst gelungenen "Bonn-Premiere" des neuen Kabarettsolos von Horst Schroth amüsierten sich Männer und Frauen gleichermaßen über die Zelebrierung des Geschlechterkampfes aus Schroth'scher Sicht.   Manch anderer gerät im Alter von 50 Jahren in die große Krise, Horst Schroth nutzt seine Lebenserfahrung und bearbeitet das ewige Drama zwischen Männern und Frauen. Als einfacher Heteromann hat er richtig erkannt, es ist Zeit für einen Herrenabend, die enorme Kartennachfrage zeigt es deutlich. In der Rolle des frischgeschiedenen Schönheitschirurgen Dr. Moritz Schneider klärt er die Frauen zunächst auf, was sie zu beherzigen haben, um nicht alles falsch zu machen. Voraussetzung ist allerdings, daß ihnen der Kerl etwas Wert ist. Hier ein Tip auch für die Leserinnen: Sagen Sie nie wieder "Wir müssen über unsere Beziehung sprechen", Sie sollten einfach akzeptieren, daß Männer ungern reden.  
    "Der kleine Böse" unter den Kabarettisten läßt aber auch die Männer nicht aus, er breitet ihre drei häufigsten Lügen genußvoll aus: "Ich bin nicht verheiratet",  "Der Scheck ist in der Post", "Ich bin der neue Kanzler, jetzt wird alles besser.". 
    Spärlich ist die Bühnengestaltung, ein Kleiderständer, ein Barhocker, sein "Kostüm" besteht aus einem schwarzen Smoking, weißem Hemd mit schwarzer Fliege und beim Auf- bzw. Abgang einem Trenchcoat plus Parapluie. Seine Requisiten sind eine Zigarre und ein Cognac, ein Herrengedeck also. Und nicht unerwähnt bleiben darf der Hund, der beste Freund des Mannes. Er kommt nach den "standing ovations" des Bonner Publikums sogar leibhaftig auf die Bühne. Als guter Schauspieler und ausgezeichneter Beobachter präsentiert Schroth die menschlichen Merkwürdigkeiten auf dem silbernen Tablett. Und die Zuschauer bestätigen es durch heftiges Lachen, Prusten und leises Kichern, daß ihnen so manche Zwistigkeit allzu geläufig ist und sie sich doch  ab und zu ertappt fühlen. Mit einer Kette aus Karikaturen, ausgefeilt mit feinsten Stimmnuancen und kleinsten Gesten, sorgte er für beste Unterhaltung, wenn auch schön boshaft.  
    Wie bei seinen beiden letzten Soloprogrammen "Null Fehler" und "Scharf auf Harakiri" erarbeitete Horst Schroth den "Herrenabend" mit dem Regisseur und Co-Autor Ulrich Waller.  

    Pink Punk Pantheon

    Die 16. Session des 1. FKKVB n.V. 1983 ist eröffnet und direkt vor dem Bonner Bundeskanzleramt im Pantheon huldigt der Heimatverein Rhenania dem Rheinischen Frohsinn. Hermann Schwaderlappen alias Norbert Alich hat 25 Jahre als Vereinsvorsitzender fungiert und ist zum 16. Mal Sitzungspräsident. Er hält bereits seit 12 Jahren dieselbe Präsidiumsrede. Der Altvorsitzende und Ex-Flakhelfer Fritz Litzmann (Rainer Pause) will dem ein Ende setzen und ist der Meinung, daß endlich die Generation der  88jährigen ans Ruder kommen muß. Mit Viagra im Biovital fühlt er sich dem Führungsanspruch gut gewachsen. Eine bunte Reise durch bundespolitische, aber auch aktuelle Bonner Themen unter dem Motto "Alles wird anders, aber nichts ändert sich" bestritten der 1. Vorsitzende, der Alterspräsident und ihr Elferrat eine mehr als vier Stunden dauernde alternativ-karnevalistische Revue, der ich als ehemals zu Karneval ans Meer Flüchtende gut gelaunt und erheitert (trotz Mineralwasser) folgte. Reformen Schon bald beherrschte auch das illustre Publikum das Vereinslied "Kölsch für Europa". Nach der Debatte, ob wohlmöglich eine Frau an den Präsidiumstisch kommen soll oder Peter Hintze als Quereinsteiger aus der Humorbranche geeignet sei,  folgte weitgehende Einigkeit über das Reformpaket: - Vereinsmitgliedschaft für Nicht-Rheinländer, wenn mindestens ein Elternteil nicht nach Berlin umzieht , - Stillstand bei der Promillegrenze und Eigenbeteiligung bei den Leberwerten, - maßvolle Senkung der Brandweinsteuer um 6 Pfennige, - Wurfmaterial nur aus ökologischem Anbau und - Umbau des Transrapid zum Rosenmontagszug. "Ab durch die neue Mitte" heißt die Parole für die "Jungen Wilden" der vereinseigenen Musik-Combo, die die Integration von Monica Lewinsky bei den Bläsern fordert. Das Ensemble: Norbert Alich, Gerd Beracz, Gabi Busch, Axel Cruse, Jean Faure, Ruth Helm, Richard Herten, Uwe Kania, Karin Krömer, Rainer Pause, Sangit Wolfgang Plyn, Gernot Voltz, und Klaus Wacker. 31 ausverkaufte Vorstellungen sprechen für sich!  

    Köln Arena

    Alles andere als Kleinkunst findet in der am 17. Oktober mit dem Weltstar Luciano Pavarotti eröffneten Kölnarena statt. Vor nicht ganz ausverkauftem Haus (<14000 Zuschauer) erlebte ich dort am 13. Dezember eine bombastische Großinszenierung der Verdi-Oper Aida. Fast 500 Darsteller, darunter 170 Kölner Statisten (z.B. als Sklaven oder Ägypter beim Triumpfmarsch) boten ein beeindruckendes Riesenspektakel. Der Einsatz von Kameras direkt vor der Bühne machte es möglich, Mimik und Gestik der OpernsängerInnen auf Riesenleinwand zu verfolgen. Zwischendurch wurden herrliche Landschaftsaufnahmen gezeigt, aber auch eine nackte Aida, die ins Bad steigt. Obwohl man hier fast vermutete, daß die Fa-Werbung jetzt einsetzt, machte dieses Ereignis jedoch Lust auf mehr Oper, vielleicht auch einmal in einem traditionellen Opernhaus.

    Es grüßt Sie Helga Korthals

     

     

    Terminvorschau:

    Pantheon, Bonn

    16.+17.3.           Biermösl Blosn

    18.-20.3.           Martin Puntigam (Prix Pantheon-Preisträger 1998,

    Jurypreis)

    26.+27.3.           Martina Brandl (Prix Pantheon-Preisträgerin 1998,

    Publikumspreis)

    31.3., 1.4., 3.+4.4.  "Herrenabend" mit Horst Schroth

    8.-10.4.              "Queen B"

    27.-29.4.             Prix Pantheon 1999

    ab 18.5.              5. Pantheon A Capella-Festival

     

    Haus der Springmaus, Bonn

    26.-28.2.             Lilo Wanders & Gäste

    23.-28.3.             "Die Rheinperlen" Satirische Rheinland-Revue

    (Uraufführung)

     

    Senftöpfchen, Köln

    8.+9.3.            "Herrenabend" mit Horst Schroth

    14.3. 11:30      "Zwei sind nicht immer eins" Helga Mummert und Hanns

    Dieter Hüsch

    21.3. 11:30     "Kunst muß helfen"Hanns Dieter Hüsch, Benefiz für

    krebskranke Kinder

    22.3.              "Apatschen à Go-Go" Mark Britton

    12.4.              "Hauptsache, ich werde geholfen" Doktor Stratmann

     

    Kaiserdose, Köln

    23.-28.2.     "WoWo" mit Marcus Jeroch

    2.-7.3.        "Kitsch" mit Jo van Nelsen

     

    Comedia Köln

    22.-24.4.      "Herrenabend" mit Horst Schroth

     

    Bürgerhaus Stollwerk, Köln

    27.+28.2.     "Mal sehen was kommt", das neue Programm des Duo Naseweiss


     

     

     

     

    1999-03-15 | Nr. 22 | Weitere Artikel von: Helga Korthals