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    Rückblick: ComedyArts Festival Moers

    Gelungener Abschluss der Open-Air-Ära: Rund 3.600 Zuschauer kamen zum 37. ComedyArts Festival Moers

    artbild_comedyArtsKollektive Kissenschlacht zwischen Bühne und Rängen, Tanztheater in schwindelnder Höhe, wissenschaftliches Eisvergnügen für die Schleckermäuler im Publikum – sowas erleben Humor-Fans nur in Moers! Beim 37. Internationalen ComedyArts Festival – dem letzten unter freiem Himmel - wurden nochmal alle Register gezogen. Von Wortakrobatik bis moderner Artistik, von Stimmvirtuosen bis zu musizierenden Barbieren, von Hypnose-Experimenten bis zu wissenschaftlichen Knalleffekten. Dem Publikum gefiel’s: Knapp 3.600 Zuschauer kamen an den drei Festivaltagen in die Arena am Kastellplatz.

    „Das war ein in jeder Hinsicht gelungener Abschluss der fast vierzigjährigen Open-Air-Ära des ComedyArts“, so Holger Ehrich, künstlerischer Leiter des internationalen Festivals. „Wir hatten alles, was das Festival so besonders macht: sommerliche Stimmung, eine volle Arena und erstklassige Künstler. Ich freue mich besonders, wenn unsere unkonventionellen und teils anspruchsvollen Acts vom Publikum wie Popstars gefeiert werden.“

    Schon der Auftakt am Freitagabend (16. August) war furios: Rund 1.400 Zuschauer amüsierten sich bei schönstem Sommerwetter in der 1.600-Plätze-Arena. Die sommerlichen Temperaturen hatten zahlreiche Kurzentschlossene an die Abendkasse gelockt: Rund 140 zusätzliche Tickets wurden noch kurz vor Beginn des Bühnenprogramms verkauft.

    Beinahe bis Mitternacht kitzelten Teatro Necessario (Italien) mit einer Deutschlandpremiere, Kiki & Pascal (Australien), Becapella (Deutschland) und Moderator Wolfgang Trepper das Zwerchfell des bestens aufgelegten Publikums. In guter ComedyArts-Tradition ließen sich die Zuschauer auch nicht lange bitten, wenn es um kleine „Gastauftritte“ auf der großen Bühne ging. Ob sie sich vom Teatro Necessario die Haare in akrobatischer Manier mit Musikuntermalung frisieren ließen oder Kiki bei der gekonnten Neuinterpretation des klassischen Kopfstandes zur Seite standen – Applaus und Lacher waren ihnen sicher.
    Höhepunkt des Abends war der Auftritt des eigens für dieses Festival angereisten britischen Trios Ockham’s Razor. Auf einer Art „Bühne über der Bühne“ schlugen sie die Zuschauer mit akrobatischem Tanztheater ohne Boden unter den Füßen in den Bann. Wie so oft beim ComedyArts war das Publikum von dieser weniger humoristischen als vielmehr künstlerisch faszinierenden Performance besonders begeistert. So ernteten die Briten nicht nur standing ovations, sondern auch das diesjährige „Henriettchen“, den Moerser Comedy-Preis für herausragende künstlerische Leistungen der Kulturstiftung Sparkasse am Niederrhein.
     
    Und es ging noch besser: Für den Samstagabend meldete das Bollwerk107 als Veranstalter dann eine nahezu ausverkaufte Arena. Bereits eine Stunde vor Einlass hatten sich an den Eingängen lange Schlangen gebildet, mehr als 200 Tickets gab die Abendkasse noch aus.

    Das Programm hatte es aber auch in sich: Erst outete sich Prix Pantheon-Preisträger Torsten Sträter als Moers-Fan („Klingt schleimig – ist auch so gemeint!“), dann begrüßte die holländische „Diva“ Sven Ratzke die Zuschauer in der ersten Reihe mit Küsschen. Spätestens bei der gleichermaßen komisch wie berührend erzählten Lebens- und Liebesgeschichte des irischen Artisten-Duos Tumble Circus hielt es die Zuschauer dann nicht mehr auf den Stühlen. Das mal rockige, mal gefühlvolle Zirkustheater gipfelte in einer kollektiven Kissenschlacht. Einen Hauch Mystik brachte zum Abschluss des Abendprogramms das Duo Sonambul in die Arena: Verblüffende Gedanken-Experimente und Hypnose-Tricks verzauberten das Publikum. Und eine Auszeichnung gab’s auch noch: Comedy-Literat Torsten Sträter erhielt den NRZ-Förderpreis.

    Für alle Nostalgiker hielt der Festivalsonntag zum Einlass den berüchtigten Moerser Regen bereit. Dennoch fanden mehr als 600 Zuschauer den Weg in die Arena. Zum Glück schloss der Himmel kurz nach Programmbeginn seine Schleusen und die Artistokraten konnten ungestört eine komisch-akrobatische Show der Extraklasse abliefern. Pünktlich zum „Speiseeis-Experiment“ des Daniel Düsentriebs der Comedy, Konrad Stöckel, zeigte sich sogar die Sonne. Mit seinem durch flüssigen Stickstoff produzierten Himbeereis schuf sich Stöckel gleich eine feste Fangemeinde unter den jüngsten Zuschauern. Einen musikalischen Schlusspunkt setzte gegen Abend die deutsch-australische Pop-Combo The Beez.

    „Der Charme dieses Spielorts ist einfach einmalig,” resümiert Bollwerk-Geschäftsführerin Wenke Seidel. “Dass wir zum letzten Mal diese fantastische Atmosphäre mit den illuminierten Bäumen vor der Schlosskulisse erlebt haben, macht schon etwas sentimental.“

    Kleiner Rekord am Rande: Beinahe ausverkauft sind auch die aktuellen Fan-Shirts des ComedyArts Festivals. Von der diesjährigen Auflage sind nur Reststücke übriggeblieben.

    Im nächsten Jahr wird das Festival dann aller Voraussicht nach im Spätsommer oder Herbst in der neuen Festivalhalle am Rande der Moerser Innenstadt stattfinden. Einen genauen Termin gibt es noch nicht.

    Veranstalter:

    Kulturzentrum BOLLWERK 107
    Zum Bollwerk 107
    47441 Moers
    Tel.: 0 28 41 - 169 257 0
    Fax: 0 28 41 - 169 257 9

    Web.comedyarts

    4439|313 TG:Festival   

    2013-09-01 | Nr. 80 |