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    So oder So


    ...ist das Leben und so oder so findet es sich dann auf dem Brettl wieder   und begeistert das Publikum mal so und mal so. Sowieso teilen sich am Kabarett die Geister immer. Doch jene Gaste, die am 30. Dezember auf dem Dresdner Theaterkahn waren, mochten, wenn auch nicht das Kabarett allgemein, so doch das Zwinger-Trio ganz besonders. "Goldrausch" hei?t ihr neues Programm. Drei Sachsen, naturlich Jurgen Haase, Peter Kube und Tom Pauls, sind im Wilden Westen auf Goldsuche. Und da mengen sich die Ebenen. Der immer wieder bemuhte Ost-West-Konflikt schimmert durch, den man dann auch leicht und heiter am kocheln halt. Man erlebt, was man vom Zwinger-Trio erwartet: Jux und Dollerei mit allerlei Spott, auch auf eigene Kosten, und eben viel Musik. Etwas ahnelt das neue Programm dem letzten, "Jenseits der Hast", insofern, dass wie dieses auch "Goldrausch" zur Premiere noch einen ungelenken Eindruck machte.   

    Im Potsdamer Kabarett Obelisk wütet seit November der "Krieg der Erben", in dem man sich nicht nur wegen beweglichen und unbeweglichen Hinterlassenschaften in die Haare gerat, man streitet auch um Haltungen und Ansichten. Flott erzahlt, haben die Potsdamer mit ihrem neuen Programm viel Zuspruch geerntet.   

    Die academixer suchen sichtlich nach neuen Wegen. Und die Suchergebnisse fallen mal so und mal so aus. Deshalb hei?t ihr neues Programm aber nicht "So oder so". Es ist ein Nummernprogramm von verschiedenen Autoren geschieben und gespielt in zwei Besetzungen, die sich zur Premiere abwechselten. Zum einen Anke Gei?ler, Christian Becher und Meigl Hoffmann und zum anderen Katrin Hart, Rainer Koschorz und Peter Treuner. Eben mal so und mal so. Das klingt alles recht originell, was dann aber auf der Buhne nur in wenigen Fallen so war.  

    Neues gibt es auch von der Magdeburger Zwickmuhle zu vermelden. Seit November gehen Hans-Gunther Politz, Ulrike Jakob und Michael Rummler verschiedene "Wege in den Sand" entlang, sind dabei auf den Spuren der SPD und deren Geschichte. Aber sehr bald zeigt das Trio das, was man vom Hause Politz erwartet: Aktuell-politisches Kabarett. Und das ist einfach gut.   
    Passend zur Weihnachtszeit wartete Gohglmohsch in Leipzig zusammen mit dem Potsdamer Musikkabarett Schwarze Grutze mit einer Weihnachtsgeschichte auf, die teils gut erdacht, teils gut erzahlt am Ende doch ein Torso blieb. Dramaturg gesucht.   

    Im Dezember machten dann die Kiebitzensteiner mit ihrer neuen Produktion Schlagzeilen. Nicht etwa wegen ihres Programms. Das war bekannt. Im Mai letzten Jahres hatte es bereits das Licht der Buhne in der Dresdner Herkuleskeule erblickt. Rolf Voigt, der Chef des Hallenser Kabaretts hatte dafur als Gast Gisela Oechelhaeuser engagiert. Jene Kabarettistin, deren IM-Tatigkeit im letzten Jahr offentlich wurde, und die deshalb in bei der Distel in Berlin den Hut nehmen mu?te. Soviel Presse hatten die Kiebitzensteiner wohl noch nie. Rundum ging es um die Frage: Darf das sein oder nicht. Im Mittelpunkt stand die Glaubwurdigkeit einer Kabarettistin fur das satirische Gericht. Sie sagte, sie wolle wieder spielen und gutes Kabarett zeigen. Dennoch: Glaubwurdigkeit ist die Autoritat einer Kabarettistin auf der Buhne. Und man hat es gesehen. Ironie und Klartext, beides im Programm reichlich vorhanden, waren so oder so und uberhaupt nicht mehr auseinanderzuhalten.

    Redaktion: Harald Pfeifer

     

    Premieren:

    - 27.1. Herkuleskeule: Grand Brie

    - 20.2. academixer: Freiganger

    2000-03-15 | Nr. 26 | Weitere Artikel von: Harald Pfeifer