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    Szenen Aachen: Eifeler Kabarett

    Zum zweiten Mal gastierte Ende September / Anfang Oktober das Zelttheater Masquerade in Aachens verregnetem Westpark. Schöne Körper boten in phantasievollen Kostümen erstklassige Akrobatik und traumhaftes Schwarzlichttheater. Um die mittelmässige Animation hätte man das knapp dreistündige Programm jedoch getrost kürzen können.

    Im Dürener KOMM gastierte am 18. Oktober Jo van Nelsen mit seinem Friedhelm-Kändler-Abend. Gemeinsam mit dem Hannoveraner Kultautor gestaltete er dieses Programm voller Wortwitz, zarter Ironie und poetischer Finesse. Kam der ihn begleitende Pianist mir doch eher wie ein schüchterner Kirchenmusiker vor, so begeisterte der Chansonier Jo van Nelsen mit seiner ganz eigenen Art das leider kleine Publikum restlos.

    Django Asül folgte am 8. November der Einladung des Autonomen Zentrums ins Aachener Diana Kino und informierte ein vermutlich eher kabarettunerfahrenes Publikum über die Herrschaft des Blutes - "Hämokratie".  Semiorientalische Eltern, seine Geburt in Niederbayern, ein bayrisches Abitur und eine Banklehre boten genügend Stoff um sein Publikum gekonnt kabarettistisch zu verunsichern. Ein spannender Abend voller Irrungen und Wirrungen, ein ultimativer Beitrag zur Völkerverständigung war das Ergebnis.  Django Asül nahm seine Zuschauer mit auf seine biographische Reise vom Zwangsurlauber zum zwanglosen Kabarettisten.

    In einer Benefizveranstaltung des ZONTA Clubs Aachen mit dem Titel "Gospels, Jazz and more" begeisterte mich im November die Solistin Gabriela Juréwicz. Neugierig geworden, folgte ich ihrer Einladung zu einem Konzert der Gruppe "du-o-sonic". Das Konzept ist einfach: Stimme und Gitarre, der Sound pur und die Musik intim, direkt und mitreißend. Aus dem Duo entwickelte sich vor drei Jahren dann ein Quartett, dessen Musiker bereits über die Grenzen hinaus bekannt sind: Gabriela Juréwicz - Gesang und Komposition, Thomas Nordhausen - diverse Gitarren, Harald Imgenhag - Schlagzeug und Thomas Gier - Kontrabaß. Traditioneller Jazz  wie z.B. "Softly as in a morning sunrise" wird im Quartett mit Kontrabaß und Schlagzeug zu einer German-Base-Komposition. Langanhaltenden Applaus zollte das versierte Publikum dem Quartett "du-o-sonic" am Nikolaustag in der Aachener Klangbrücke.

    Auf Einladung des Leiters des Deutsch-Französischen Kulturinstituts in Aachen  Dr. Michael Jansen spielte das Ensemble "La Courtoisie" in Rokoko-Kostümen Musik, wie sie am Hofe von Versailles zur Zeit Ludwig des XIV. erklungen sein mag. Ein alter Salon bildete den passenden Rahmen für das erstklassige Quartett mit Chembalo und Traversflöten. Ein Sprecher führte informativ und amüsant durch den Abend und erläuterte, daß ein Italiener den typisch französischen Stil prägte.

    Einen gänzlich anderen Stil bevorzugte der Eifeler Kabarettist "Hubert vom Venn", der in guter Tradition auch im letzten November die "schrille Nacht" in der Mayer'schen Buchhandlung in Aachen moderierte. Als Motivationstrainer brillierte Robert Grieß, Manes Meckenstock philosophierte über Tunten und Technik und betrachtete im erzkatholischen Aachen die Beichte als eine altmodische Form von Telefonsex, der Eifeler Autor Ralph Kramp gab Kostproben seiner Schreibkunst preis und Gaby Dauenhauer heizte mit "Let's twist again" auf ihre Weise ein.

    Zu einem Textkonzert der "herrenlosen Zungen" lud das Literaturbüro im Dezember ins "Alte Rathaus" nach Würselen ein. Die Autoren Willi Achten, Sylvie Gonsolin-Schenk, Jürgen Nendza und Hermann Josef Schüren bildeten das etwas andere literarische Quartett. Scheinbar in der Luft hingen die Textfetzen auf gelbem, rotem, blauem und weißem Papier, analog zu den Hemden der Vortragenden. Nach und nach fanden die an Fäden hängenden Worte parallel zu der genial improvisierten Musik von Ludger Singer die Stimme ihres "Herren". Klavier, Tuba, Posaune, Trompete und diverse Didgeridoos bilden die zu den Texten passende Klangfarbe. Unterschiedliche Stile, Themen und Stimmungen fügten sich zum Genuß des Publikums zu einem vielfältigen Ganzen.

    Redaktion: Helga Korthals

     

    Termine

     

    11.3.   Schiffer/Beckmann       "Oben ohne"  Altes Rathaus Würselen

    17.3.        Hubert vom Venn und Wendelin Rader   "Grüße am Rudi"               Eschweiler Talbahnhof

    21.3.          "bekannte Künstler"  "och" - Heinz Erhardt Revue    Capitol Kino Kerpen

    25.3.          Madeleine Sauveur   "Lieder des Jahrhunderts" Töpfereimuseum Langerwehe         

    26.3.        Blackout Theater  "Irr WG" Eschweiler Talbahnhof

    27.3.        Achim Konejung                KOMM Düren

    29.3.        Bärbel Schmid & Susanne Weinhöppel                "Ich bin ausgezogen" & "Die Erbsenprinzessin"   Soziokulutrelles Zentrum Kerpen                          

    29.3.         Springmaus "Volle Maus voraus"    Altes Rathaus Würselen

    7.-9.4.     Jannice Harrington   Gospel- und Spiritual-Workshop                 St. Peter Aachen  (Infos: Frau Pennartz Stadt Aachen 0241/4324103)

    12.4.       Ars Vitalis  Muziques con crêtes Altes Rathaus Würselen

    4.-13.8.   11. Limburgisches Straßentheaterfestival  organisiert von der Stadt Aachen und dem "Limburg Straat Theater"


    2000-03-15 | Nr. 26 | Weitere Artikel von: Helga Korthals