Archiv des Trottoir-Magazin online und der gedruckten Ausgabe.
13 Jahre Kleinkunst-, Kabarett-, Zirkus- und
Varieté-Geschichte - dokumentiert im Trottoir, dem führenden deutschen Kleinkunst-Magazin.
In den Artikeln erwähnte
Adressen von Künstlern, Veranstaltern oder Bühnen werden auf Wunsch neu verlinkt und somit für Besucher aktuell gehalten.
Viel Erfolg und Vergnügen beim Lesen und Recherchieren.
Serien sind etwas Feines: Man kann sich ein Stammpublikum erspielen, das auch zu Abenden kommt, an denen es die Künstler kaum kennt. Man kann einen regelrechten Kult darum entfachen und sich ein „immer ausverkauft“ ans Revers heften. Und man kann schließlich gar das Fernsehen davon überzeugen, dass so eine erfolgreiche Reihe doch auch fernsehmäßige Konsequenzen haben müsste. So geschehen bei Desimo: Die von Hannovers Plauderzauberer organisierte Reihe „Lindener Spezial Club“ mit Comedy, Kabarett und Kleinkunst an jedem letzten Montag im Monat im nostalgisch-alternativen... [weiter lesen]
Viereinhalb Stunden und mehr anstehen, um Karten für einen Kleinkunstabend zu ergattern, der kaum prominente Namen aufweist und bei Regen glatt ins Wasser fällt: Da muß schon was Besonderes dahinterstecken. In diesem Fall hatte sich die Stadt Hannover die denkbar dümmste Methode ausgedacht, die Karten fürs Kleine Fest im Großen Garten unter die Leute zu bringen: alle auf einmal an einem Tag an viel zu wenigen Kassen. Und so standen die Fans sich getreulich die Beine in den Bauch. Schließlich ist die Mischung einmalig und als eins der wenigen Dinge in dieser Stadt schon auf Weltausstellungs-Niv... [weiter lesen]
Große Ereignisse werfen ihre Scherze voraus. "Was ist ein Ar..h, mit dem man keine Beziehung mehr hat?" befragte Moderator Eckart von Hirschhausen sein Publikum. Die Antwort blieb unerraten und lag doch nah - Expo. Das Jahr 1 vor der Weltausstellung: In Hannovers Varieté GOP begann's heiter. Von Hirschhausen plaudert so elegant wie er zaubert, und hätte er beides etwas öfter elegant sein gelassen, wär seine Moderation perfekt gewesen. Um so stummer der Star des Januar-Programms, Peter Shub, Ex-Roncalli-Clown, amerikanischer Wahlhannoveraner. Der spulte seine Parade-Gags vom unsichtbaren Hund b... [weiter lesen]
Ja, die drei Worte fallen einem nicht so oft zusammen ein, aber es gibt sie, die junge Magie von Hannover. So haben wir hier längst den nächsten Uri Geller; das Besteckverbiegen, einst Grundstein für Gellers Erfolg, praktiziert hier locker der Nachwuchs. Cody Stone, 20, Deutschlands jüngster TV-Magier mit eigener Show „Magic Attack“ täglich auf Super-RTL, beherrscht das Löffelkrümmen lässig, zieht allerdings Gabeln vor – da kann er die Zinken noch in hübschen Varianten abspreizen lassen. Ein sanftes Darüberstreichen der Finger oder auch nur der Gedanken – schon sieht ... [weiter lesen]
Kabarettist und Comedian Thommi Baake erfreut derzeit Hannover monatlich mit einem speziellen Mix. Zu seiner „Au Baake Show“ lädt er sich Künstler ins KIK (Kleinkunstbühne im Kräutergarten) ein, darunter z. B. Moderator Ingolf Lück, der zwar keine eigenen Nummern zum Besten gab, aber mit seiner lockeren Art überzeugte. Im Januar beglückte Roberto Capitoni, der mit Stand-up schon nach wenigen Minuten voll aufdrehte und italienische und deutsche Frauen durch den Kakao zog. Halbitaliener Capitoni entpuppte sich dabei als Ausnahmetalent, der sein Publikum sehr schnell im Griff hatte. D... [weiter lesen]
Hannovers Vorzeige-Kabarettist Matthias Brodowy hat sich mit Puppenspieler Detlef Wutschik von den Männergestalten zusammengetan. „Bert Engel sagt Tschüss!“ heißt das Programm, von dem die beiden in Hannovers Großem Garten einen Ausschnitt der überarbeiteten Fassung zeigten. Bei der Premiere im Apollo-Kino hatten noch etliche Längen und unmotivierte Einsprengsel den Ablauf streckenweise zäh gestaltet. Die Grundidee dagegen hat sehr viel Charme: Bert Engel, kalkweiße Knollennase im klassischen schwarzen Anzug, ist ein alternder Entertainer, der am Ende seiner Karriere wehmütig, aber... [weiter lesen]
Ein Winterfestwochen-Ereignis war auch „Sonido“ in Hannovers Orangerie, als Vorweihnachts-Dauershow. Nachdem der Test im vergangenen Jahr mit der komplett eingekauften Varieté-Show „Vivace“ relativ positiv ausgefallen war, wagten sich die Veranstalter, das Kulturbüro Hannover und Werner Buss vom GOP Hannover, an eine Eigeninszenierung. Sonido, das stand für Weltklang, Multi-Instrumentalist Finn Martin lieferte die zentralen Inspirationen, musikalisch unterstützt durch den Afrikaner Aziz Kuyateh auf Trommeln und Saiteninstrumenten. Slava Vonyatytski und Alexey Menshchiko... [weiter lesen]
Zauberer Desimo hat wieder ein neues Stückchen Kult aus dem magischen Ärmel geschüttelt. Wie sonst sollte man es nennen, wenn eine frisch geborene Comedy-Reihe ihre Vorstellungen von Anfang an verdoppeln muss? Abend- wie Spätnachmittagsvorstellung immer ausverkauft sind? Desimo wollte Künstler, die ihm gefielen, mal nicht mit dem Erfolgszwang eines einmonatigen Varietéprogramms, sondern als lockeren Club präsentieren. Im schlicht-nostalgischen Ambiente des Lindener Apollo-Kinos - dem Startpunkt aller Cinemaxxe - zog er den Lindener Spezial-Cub auf, mit freundlicher Unterstützung des gleichnami... [weiter lesen]
Ein wachsames Auge beweisen Tebe und Leiste als schräge Polizisten in der aktuellen Februar-Produktion des GOP Hannover. In der dortigen "Georgswache" sorgen beide ab sofort für Recht und Unordnung. Auch der sibirische Handstandakrobat Iouri Tikhonovitch präsentiert in der Show seine artistischen Höchstleistungen voller Leidenschaft und Poesie. [weiter lesen]
Hannover – Stadt mit Keks und der Liebe auf den dritten Blick. Beim zweiten bin ich nun mittlerweile angekommen. Die Ode „Stadt mit Keks“ an die niedersächsische Landeshaupt schrieb Matthias Brodowy schon 2002, für mich könnte sie noch „warm“ sein, so gefühlt aktuell ist sie. Hannover spricht hochdeutsch, gibt sich gradlinig, hat auf alles eine Antwort, ist städtisch bis ländlich. Vielleicht ist es dieses Pottpourie, das es auch wieder vergleichbar bis bunt macht wie die Metropole Ruhr, aus der ich grad frisch „übergewandert“ bin. Matthias Brodowy freu... [weiter lesen]
Nein! Drei Monate lang galt unser Lieblingskalauer, doch gerade als wir uns an die schöne leere Expo gewöhnt hatten, da strömten alle auf einmal die Massen. Und das, wo Expo-Sprecherin Wibke Bruns just den Grund der Leere erkannt hatte: An Hannovers provinziellem Charakter läg’s. Konnte man ja vorher nicht wissen, wie’s hier ausieht, wer kennt schon Hannover... Allerdings: die eingeplanten Besucher von bis zu 350 000 am Tag hätten ohnehin nur mithilfe japanischer U-Bahn-Quetscher aufs Gelände gepasst. Die vielen wohlgemeinten Kulturveranstaltungen ringsum blieben aber bis jetzt ein... [weiter lesen]
Nein, an Unterhaltungsmöglichkeiten hat es unserem Kanzler Gerhard Schröder nicht gemangelt bei seinem Urlaub daheim. Schon allein das Kleine Fest im Großen Garten: Da man bei diesem stets ausverkauften Kleinkunst-Event nur acht von 32 Acts an einem Abend sehen kann, bot sich dringend ein Mehrfachbesuch an. Da hätte der Kanzler erleben können, wie ein Namensvetter von ihm, unterstützt von einem Herrn Schultze, als echter Publikumsabräumer wirkt: Das Wall Street Theatre, mittlerweile fast Inventar des Kleinen Festes, war mit einer neuen Nummer angereist. Weshalb die zwei very britischen Gentlem... [weiter lesen]
Zu Beginn gleich das Aktuellste: Die Preisträger des Lindener Spezial Clubs stehen fest. Der Club, der im alten Apollo-Kino im Traditionsstadtteil Linden ansässig ist, vergibt seinen Publikumspreis jedes Jahr aufs Neue. Die „Spezialisten 2009“ bekamen der Comedy-Magier Topas aus Stuttgart, der exzentrische Londoner Comedian Rainer Hersch, der gleich mit ganzem Orchester anrückte, und die Berliner Formation Das GlasBlasSing Quintett, die auf Flaschen Musik macht. Club-Chef Desimo zeigte sich sehr glücklich. Währenddessen stand Langenhagen noch immer unter dem Zeichen der „Mimu... [weiter lesen]
Stille Wasser sind nicht nur tiefgründig, sondern auch fruchtbar - wie man an Hannover und der angrenzenden Provinz sieht. Hildesheim zum Beispiel entwickelt sich zu einem wahren Biotop der Kleinen Künste. Von dort zogen nicht nur Marianne Iser und Thomas Duda aus, als Duo die Hitparaden der Chansonwelt zu erstürmen. Ihr neues, drittes Programm, das auf den märchenhaften Titel Blut im Schuh getauft wurde, seziert die makabren Abarten der Liebe, verbindet große Gefühle mit Groteske, herzrosa Glasur mit Wut und Wahn. All das hat Marianne Iser auch in ihrer Stimme, von engelhaft bis satanischimme... [weiter lesen]
Einiges los war in Hannover bei Heim- und Gastspielen im Bereich „Kabarett und Wort“. Im Theater am Aegi suchten die ffn-Comedians Frieda und Anneliese „Das braune Gold von Plattengülle“. Kabarett-Meister Georg Schramm war im Theatersaal Langenhagen zu Gast und Thomas Freitag kam ins TAK. Aber auch der Nachwuchs ließ von sich hören: Stephan Guddat, Comedian aus Hannover, lieferte mit seinem neuen Programm „Ich bin dann mal da geblieben!“ einen Einblick in das Leben ohne Bestseller und hatte Premiere im Pavillon. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe. Die musikal... [weiter lesen]
Ganz Niedersachsen spart. 8 Millionen Kulturgelder will die Landesregierung im „freien“ Bereich streichen, wo gerade einmal ganze 9 Millionen Euro nicht vertragsgebunden verteilt werden. Ob Festivals, Kulturhäuser, Freizeitheime oder Spielstätten auf dem freien Land: Wen genau der Sparhammer trifft, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Doch schon jetzt sind viele kleine Bühnen, die Nachwuchskünstlern erste Auftrittsmöglichkeiten bieten, bedroht. Ganz Niedersachsen spart? Nein! Wer eh’ keine Förderung bezog, der muss jetzt auch nicht zittern. So hat der Herr mit dem Zy... [weiter lesen]
Wie bringt man ein halbes Dutzend Rechtsanwälte, Redakteure und andere seriös gestimmte Herren dazu, sich öffentlich halbnackt auszuziehen und bis auf die Knochen zu blamieren? Und das auch selbst noch amüsant zu finden? Ganz einfach: man nehme sie mit zu einer Show von Shirley Sunflower und sorge dafür, dass sie in einer Bühnen-günstigen Position stehen. Sollte der Betreffende erst einen gelben Eimer auf dem Kopf haben, ist der Abend garantiert gerettet. Aus Australien kommt sie, wurde in einer kalifornischen Clownsschule ausgebildet und hat mittlerweile Europa ziemlich vollständig erobert. W... [weiter lesen]
In schlechten Zeiten kramen die Städte auch lange vernachlässigte Pfunde hervor, um damit zu wuchern. Und da die Orangerie in Hannovers großem Barockgarten ein zwar nicht ganz leicht zu bespielendes, aber doch ziemlich repräsentatives Veranstaltungshaus ist, kam Hannover in diesem Jahr nicht nur in den Genuss schon der zweiten „Winterfestwochen Herrenhausen“, sondern erlebt auch im kommenden Herbst sein erstes Hannoversches Kabarett-Festival. Zwar gibt es hier seit vielen Jahren im Norden der Stadt die Mimuse, die sich Norddeutschlands größtes Kabarett- und Kleinkunstfestival nennt... [weiter lesen]
Es war schon gemein vom Wettergott, die Premiere des Kleinen Festes im Großen Garten Hannovers zu verregnen – erst zum zweiten Mal in 22 Jahren musste sie abgesagt bzw. abgebrochen werden. 15 Abende waren geplant, 45.000 Besucher – und fast dreimal so viele Kartenwünsche waren eingereicht worden, so viel wie nie zuvor. Dennoch gibt es in der Stadt Tendenzen, mit dem bevorstehenden Ausscheiden von Harald Böhlmann, dem Vater des Kleinen Festes, als Kulturdezernenten, die Veranstaltung abzuschaffen oder „irgendetwas anderes“ machen zu wollen, weil es sie ja „schon so... [weiter lesen]
Weit gefehlt! Die Region hat eine neue Spielstätte der Kultur! Im November wurde in der Stadt Wolfhagen unter großem Engagement eine neue Kulturhalle eröffnet. Die mit Millionenaufwand renovierte und umgebaute Schulaula erstrahlt nun in neuem Glanz. Um sich als feste Größe in der Kulturlandschaft Nordhessen zu etablieren, wurde schon bei der Eröffnung am 17.11.2001 nicht gekleckert: Jazz, Swing, Musical und Klassik neben Theater, Comedy und Kunstausstellung fanden großen Zuspruch. Krönend versüßte die Sängerin und Entertainerin April Hailer den Eröffnungsabend. Schon kurz darauf folgte im Rahm... [weiter lesen]