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    "Die letzten Tage von Erkrath"

    eine Kabarett-Produktion des Kom(m)ödchens

    Während die Nation den Jahrtausendwechsel feiert, treffen im Ratssaal von Erkrath, einer unscheinbaren Kleinstadt im Westen der Republik, zufällig drei junge Stadtratsmitglieder von CDU, SPD und den Grünen zusammen. Sie bilden einen improvisierten Krisenstab, denn aus vermeindlich zuverlässiger Quelle haben sie von der bevorstehenden Katastrophe erfahren.  Sind es Vorboten der Apocalypse? Plötzlich ist alles anders, Autos parken falsch, Ampeln wechseln nicht mehr die Farbe, Wagenräder fallen von Terassenwänden... Endzeitstimmung kommt auf. Auf einem Bierdeckel stehen mysteriöse Prophezeiungen, die sich nach und nach zu erfüllen scheinen. Es fragt sich, warum, warum überhaupt, warum gerade hier, warum gerade jetzt? Ist es eine Strafe, wenn ja wofür? Ist es unvermeidliches Schicksal oder läßt es sich noch abwenden, generell, jetzt, an diesem Ort? Ist es göttliches Versagen?

    Vielfältige Faktoren erschweren die Situation: Die Zeit drängt. Die Verantwortung lastet. Die Pflicht ruft. Telefonisch ist keine Hilfe zu bekommen, alle feiern. Alte Beziehungskonflikte brechen wieder auf. Vorurteile dem olitisch-Anders-Denkenden gegenüber kommen endlich einmal auf den Tisch. Erinnerungen aus der gemeinsamen Schulzeit kommen hoch.

    Vom Jahrtausendwechsel und der prophezeiten Katastrophe ist das Trio und die nichtsahnenende Bevölkerung nur noch wenige Minuten entfernt. Als die Spannung auf dem Höhepunkt ist, klärt es sich auf. Jupp Köllekes beschrieb im Suff jenen Bierdeckel, der die Panik verursachte und nichts, aber auch gar nichts war dran an der Befürchtung, ein Komet fiele auf Erkrath herab.

    Eingebettet in diese banale Rahmenhandlung wurden nahezu alle wesentlichen Themen, die uns heute so beschäftigen, berührt, sei es die Angst oder Panik, die Politik oder das politische Desinteresse, Glaube oder Atheismus, das Kleinbürgerliche, das Großkotzige, Genuß und Verzicht, Liebe und Haß, Beziehungskonflikte, Vorurteile, die Umwelt, die Verkehrspolitik...

    Dem Ko(m)mödchen-Ensemble, das sind Nicole Ankenbrand, Volker Diefes und Christian Ehring, gelang es unter der Regie von Horst-Gottfried Wagner das Publikum mit einem spannenden und witzigen Abend in seinen Bann zu ziehen. Unter der Leitung des Hausherrn Kay Lorentz entstand eine vielbeachtete Kabarettproduktion, von der das Publikum gar nicht genug bekommen kann, die Nachfrage ist übergroß, so daß bereits eine Verlängerung der Spielzeit erfolgte. Autoren des Stücks sind Martin Maier-Bode, Christian Ehring und Dietmar Jacobs. Christian Ehring komponierte die gelungenen Songs und zeichnete für Arrangements und Choreographie verantwortlich.

    Redaktion: Helga Korthals

    2000-06-15 | Nr. 27 | Weitere Artikel von: Helga Korthals