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    Die aktuelle Kritik: Calvero „Visa La Risa"

    Eigentlich braucht man kein Wort mehr über ihn zu verlieren: Unterhaus Mainz, regelmäßig im Senftöpfchen in Köln, sieben Kleinkunstpreise, und jetzt im Stuttgarter Renitenztheater. Calvero! Im positivsten Sinne ein großes Kind auf der Bühne, staunend, spielerisch, präsent. Ein Künstler, der all das an Fantasie aus sich herausgeholt hat, was seit Langem in ihm schlummerte, und die er wie einen Blumenstrauß auf der Bühne vor uns ausbreitet. Jedes kleinste Requisit wird zum Anstoß für eine Geschichte. Ob Hochseil, Jonglage mit neun Bällen, all das wird von seiner Körpersprache und Mimik getopt, die Trauer, Freude, Begeisterung, Staunen – die ganze Palette des menschlichen Lebens – offenbart. Wenn ich überhaupt einen Vergleich ziehen will, dann fällt mir aus einem verwandten Genre nur Erwin Grosche ein. Aber Calvero arbeitet ganz ohne Sprache. Er befindet sich über weite Strecken auf einem Seil, auch in der Pause. Er balanciert auf freistehenden Leitern, spielt gleichzeitig Flöte, hält immer die Spannung und hat einen ausgezeichneten Draht zum Publikum. Als Clown stolpert er über die Bühne, kämpft mit den Widrigkeiten der Objekte, ist Loser und Winner zugleich. Wer in den plappernden Comedyzeiten auf diese Weise Leute zum Lachen und Nachdenken bringt, hat bei weiteren Vorstellungen noch mehr Publikum verdient.

    Redaktion: Bruno Schollenbruch

    2001-09-15 | Nr. 32 | Weitere Artikel von: Bruno Schollenbruch