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    Die aktuelle Kritik: Senftöpfchen Günter Ottemeier's Weltnummern

    Günter Ottemeier ist Gründungsmitglied und – seit mittlerweile 20 Jahren – einer der Hauptakteure der Kölner „Stunksitzung“ und konnte sich mit verschiedenen Auftritten auch in anderen Metiers, etwa als Figurentheaterspieler, etablieren. Sein erstes Soloprogramm „Günter Ottemeier's Weltnummern“, das im Juli im Kölner Senftöpfchen Premiere hatte, ist ein Vehikel zur Demonstration seiner in der Tat ungewöhnlichen Vielseitigkeit. Ottemeier übernimmt hier als eine Art Ein-Mann-Roncalli alle Nummern eines skurrilen Varietéprogramms, in dem u. a. ein Zauberkünstler im Hasenkostüm, ein schweizerischer Glasharfenspieler und der indische Schattenspielvirtuose Machma Hell (ein „Stunksitzung“-Klassiker) auftreten. Viele dieser Darbietungen sind glänzend, an einigen ließe sich noch feilen. Zudem sind die einzelnen Beiträge nur lose miteinander verbunden, so dass sich der Eindruck eines in sich stimmigen Ganzen nicht einstellen will. Die als Pausenfüller eingeschobenen tonlosen Rezitationen der stoischen Assistentin Ramona sind da nur eine sehr notdürftige dramaturgische Klammer. Ottemeier ist trotzdem ein Riesentalent, dessen Begeisterung für das Varieté sich dem Publikum immer wieder unmittelbar mitteilt. Ein weiterer Pluspunkt ist die hervorragend ausgewählte Background-Musik. In seinen besten Momenten entfaltet das Programm einen nostalgischen Charme, den man so schon lange nicht mehr auf Kleinkunstbühnen sehen konnte. Hierzu zählen neben der Glasharfennummer und dem Indersketch besonders zwei pantomimische Szenen, in deren romantisch-komisches Arrangement viel chaplineske Komik einfließt. Auf Ottemeier, so viel wurde hier deutlich, darf man weiterhin gespannt sein.

    Redaktion: Guido Bee

    2004-09-15 | Nr. 44 | Weitere Artikel von: Guido Bee