Was wird uns das neue Jahr bringen? Glück? Erfolg? Reichtum? Oder ganz etwas anderes? Wer weiß. Das kann ich Ihnen leider nicht prophezeien. Was ich Ihnen aber mit Sicherheit sagen kann: Lachen ist und macht gesund! In diesem Sinne darf ich Ihnen wiederum einiges aus den österreichischen Veranstaltungslokalen empfehlen.
Am 13. Jänner (es ist ein Mittwoch!) hat Pepi Hopf mit seinem neuen Solo „Dirty Pepi“ im Wiener Kabarett Niedermair Premiere. Regie führt wie bei den letzten Programmen Leo Lukas und wir dürfen annehmen, dass auch diese Zusammenarbeit wieder äußerst fruchtbar sein wird, denn die beiden lassen sich immer wieder erfrischend Neues einfallen. Nun, was wird uns genau erwarten? Pepi Hopf sagt: „Schluss mit Saubermännern und Hochglanzfrauen. Zeit für Dirty Pepi, er rettet die Thujen aus der Hecke, setzt die Ölsardinen wieder im Meer aus und befreit das Leben aus der Versicherung! Hinter den Thermoputzfassaden lauert der echte Österreicher.“ Und Dirty Pepi blickt hinter diese Fassade des schmutzenden Österreichers und stellt fest, dass die schweigende Mehrheit den meisten Mist macht! Mehr wird nicht verraten.
Wer es nun nicht ganz so politisch mag, der kann am 14. auch ins Wiener Orpheum gehen, wo Heilbutt & Rosen „Lieder aus der Dusche 2“ singen. Und das verspricht amüsant, unterhaltsam und musikalisch zu werden.
Tags darauf können Sie Bernhuber & Sarsam in „Involution – Mystisch kochen ohne Senf“ im Kabarett Niedermair sehen. Es ist das zweite Programm der Herren Bernhuber und Sarsam und empfehlenswert, denn sie versprechen uns 4.960 (in Worten viertausendneunhundertundsechzig) Sekunden Programm!
In der Wiener Kulisse feiert am 18. Jänner Reinhard Nowak mit „Mama“ Premiere, und am 20. gibt Gery Seidl sein zweites Solo „Spaghetti mit Ohne“ (Regie: Thomas Mraz) im Niedermair.
Den Übergang vom Jänner auf den Februar verschönt uns das 28. MotzArt Kabarett Festival, zusammengestellt von Christian Wallner und Markus Grüner, in der ARGEkultur Salzburg – wiederum mit einem Programm der Spitzenklasse. Bitte: rechtzeitig Karten sichern!!! Neben den österreichischen bzw. Salzburger Erstaufführungen wird auch die Ausstellung „Zwischen Tränen und Gelächter. Unterhaltungskultur im Wiederaufbau“ des Österreichischen Kabarettarchivs im Foyer zu sehen sein. Das dienstälteste Kabarettfestival Österreichs bietet von 30. Jänner bis 7. Februar traditionsgemäß fein geschliffenen Wortwitz und brillante Satire. (Und ganz unter uns: Es herrscht immer eine wunderbare Atmosphäre in der ARGE und im ARGE-Beisl. Man fühlt sich da richtig wohl.) Nun zum Programm. Zu Gast sind diesmal: Michael Quast mit „Orpheus in der Unterwelt“ (30.1.), Altinger & Liegl mit „Platzende Hirsche“ (31.1.) sowie Annamateur & Außensaiter mit „Bandaufstellung nach B. Hellinger“ (1.2.). Erstmals mit dabei ist das Trio maschek. mit dem neuen Programm „09.09.09.“ (2.2.). Weiter zu sehen: Piano Paul (3.2.), I Stangl mit „Wir sind Helden – Born To Be Wild” (4.2.), Jochen Malmsheimer mit „Wenn Worte reden könnten oder: vierzehn Tage im Leben einer Stunde“ (5.2.), Sigi Zimmerschied (6.2.) und als Abschluss das erste Österreichgastspiel von Hagen Rether (7.2.), der mit seiner scheinbar lässigen Pianoplauderei hochaktuelles, zeitgenössisches, politisches Kabarett unter dem Titel „Liebe“ zelebriert.
Ein ganz anderes Festival ist das 19. internationale Welser Figurentheaterfestival, das unter der künstlerischen Leitung von Gerti Tröbinger zwischen dem 11. und 17. März stattfindet. Hingehen und sich faszinieren lassen!
Weitere Premieren im ersten Quartal: Nadja Maleh mit „Radio-Aktiv“, Herbert Steinböck mit „Steinböcks Bonanza – eine Irritation“ oder Klaus Eckel, der mit „Alles bestens, aber ...“ in der Kleinkunstbühne Hin & Wider in Graz Ende Februar zu Gast sein wird. Ein Hinweis noch: Der Anmeldeschluss für den renommierten Grazer Kleinkunstwettbewerb endet am 26.2. Der Wettbewerb geht dann vom 24. bis 28. März über die Bühne.
Apropos Bewerben und Kleinkunstbühnen und deren Überleben: Im Oktober 1995 wurde in Wien eine kleine und nette Newcomer-Kabarettbühne eröffnet, das Theater am Alsergrund. 1996 hob man den „Kleinkunstnagel“ aus der Taufe, der alljährlich im Spätherbst vergeben wird. Direktor Andreas Hutter konnte seit Eröffnung der Bühne mit keinerlei Subventionen kalkulieren, allein Sponsoren und Eintrittsgelder machten die Einnahmenseite aus. Aber: Neulinge ziehen nicht unbedingt ein großes Publikum an, dieses müssen sie sich erst erarbeiten (und wie es dann mit Sponsoren aussieht, kann sich jede/r ausmalen). Aber für Hutter war klar, dass Nachwuchs gefördert werden muss. Und so stand das Theater am Alsergrund immer wieder vor dem Aus, bis sich schließlich die Stadt Wien gesprächsbereit zeigte. Dazu muss man wissen, dass in Wien keine Kleinkunstbühne subventioniert wird, während hingegen Musical-Bühnen sehr großzügig gefördert werden. Zur Überbrückung der Misere half Josef Hader aus eigener Tasche aus, um den Spielbetrieb zu sichern. Nun spielten auch Michael Niavarani und Viktor Gernot ihr neues Programm „Zwei Musterknaben“ im Kabarett Simpl als Benefiz fürs Theater am Alsergrund. Mehr noch: Sie verdoppelten den Betrag für das Theater aus eigener Tasche.
Übrigens: Josef Hader spielt im Frühjahr mehr in Deutschland als in Österreich; von Rosenheim bis Berlin, überall können Sie ihn mit seinem Programm „Hader muss weg“ sehen.
Redaktion: Iris Fink
AdNr:1087