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  • Szenen Regionen :: Ruhrgebiet

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    Highlights aus Großbritannien

    Beim Comedy Arts Festival in Moers (www.comedyarts.de) waren wieder nationale und internationale Künstler der Kleinkunstszene in einer einzigartigen Humor-Ballung zu Gast. Zu den internationalen Highlights gehörte auf jeden Fall die Deutschlandpremiere von Men in Coats (Großbritannien). Mick Dow und Maddy Sparham haben die visuelle Comedy auf der Insel wieder populär gemacht. Dass ein Performer kein Wort sagt, war lange verdächtig und roch nach Marcel Marceau. Als bester neuer Act wurde das Duo zunächst auf dem Fringe Festival in Edinburgh mit dem Hackney Empire Award ausgezeichnet und zur Royal Variety Show der BBC eingeladen. Das Melbourne Comedy Festival verlieh den beiden den Hauptpreis. Pures Vergnügen beim Festival gab es bei ihrer Performance „Party in the parka“ oder „Anorak your brains”.

    Weiteres Highlight war Jango Edwards, der zusammen mit Peter Ercolano als „Classic Duo“ die schönsten Nummern aus seinen letzten hundert Bühnenjahren präsentierte. Angeblich ist auch der Kopfsprung ins Wasserglas dabei. Ein Klassiker! Aus der Ecke der skurrilen Acts kam der Tony Clifton Circus, benannt nach Andy Kaufmanns Alter Ego, die mit extremer Komik experimentieren. Bekannte Gesichter auch bei der Musik-Comedy mit den Jashgawronsky Brothers, die vor drei Jahren bereits in Moers zu Gast waren. Das Duo Stenzel und Kivits, im Januar ein Highlight im Programm der Freiburger Börse, bearbeitete auch in Moers den Konzertflügel nach allen Regeln der Kunst. Rainer Kröhnert, Roberto Capitoni, Hans Werner Olm und Hennes Bender rundeten das diesjährige Programm grandios ab. Hennes Bender sogar in einer Doppelrolle, als Stand-up-Comedian und als Freddy-Imitation bei der Band Burger Queen – a Comedy Tribute. Mit ihnen und der Formation The Pops (dieses Jahr auch nominiert für den Prix Pantheon) stand zweimal Covercomedy aus dem Ruhrgebiet auf dem Programm.

    Zum 19. Male trotzte die Fletch Bizzel in Dortmund der Sommerpause mit dem SOMMERKABARETT. Diesmal lag der Schwerpunkt auf dem klassischen Wort-Kabarett. Namhafte Vertreter der spitzen Zunge und des Qualitätshumors (allein drei mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnete Künstler) waren gekommen, u. a. Henning Venske, Lioba Albus, Christoph Sonntag und Hans-Hermann Thielke. Angereichert war das Programm auch mit musikalischen Beiträgen von Irmgard Knef oder Andreas Rebers, der inzwischen im Kabarettzirkus mit „Ich mag mich trotzdem“ zur festen Größe geworden ist. Erwin Grosche mit dem „Warmduscher-Report“ – das Beste aus seinen 25 Bühnenjahren – war ebenfalls mit von der (Sommer-)Partie.

     

    LachHaft

    Der Ringlokschuppen in Mülheim veranstaltet wieder die mehrmonatige Kabarettreihe LachHaft, ein Mix aus Kabarett-Urgestein und jungen Comedians, mit insgesamt 15 Künstlern. Zu den Urgesteinen zählen diesmal Matthias Deutschmann, Georg Schramm, Georg Ringswandl und Mathias Richling. Die neue Generation wird geprägt von Künstlern wie Hennes Bender, Onkel Fisch und Kerim Pamuk (der übrigens auch Autor des entzückenden Buches „Sprich langsam, Türke“ ist). Hagen Rether, der im letzten Jahr einen unglaublichen Aufstieg hingelegt hat, ist ebenso Teil dieser Reihe wie die Bullemänner aus Westfalen mit ihrem Ethnokabarett (und dem schrecklichsten Namen aller Zeiten) oder Francesca di Martin mit ihrer clownesken Erzählweise. Gegen Ende der LachHaft feiert Herbert Knebels Affentheater dann Premiere. „Nix wie weg!“ heißt das neue Programm und wird an drei Tagen im Dezember vom 1.–4.12. zum Besten gegeben. (www.ringlokschuppen.de)

     

    Tegtmeiers Erbe

    In den Flottmannhallen Herne ist der „Tegtmeiers Erbe“ zu Hause. Zum fünften Mal wird die Auszeichnung für Bühnenoriginale vergeben und die Finalisten werden im November wieder eine kleine Tour durch fünf Ruhrgebietsstädte (Ebertbad Oberhausen, Zeche Carl Essen, Fritz-Henßler-Haus Dortmund, Bahnhof Langendreer Bochum, Ringlokschuppen Mülheim) absolvieren, bevor am Ende in Herne der Jury- und der Publikumspreis verliehen werden. Erstmals wurde der Wettbewerb bundesweit ausgeschrieben und die Auswahl der Künstler spiegelt das auch wieder. Nominiert sind Fatih Cevikkollu (Fernsehpartner von Atze Schröder), Rainald Grebe, Christian Hirdes (aus Bochum, ehemals Otto Normal), Dagmar Schöneleber (Poetry Comedienne aus Köln), Olaf Schubert, Kay Ray (aus HH) und Barbara Kuster (wobei sie schon fast nicht mehr in die Kategorie der Erbin passt). Ein durchaus starkes Feld, bei dem die Wahl wieder schwer fallen wird.

    Der Herner Ehrenpreis, der „Tegtmeier“, geht dieses Jahr an Georg Schramm.

     

    Open Stage

    Es gibt mal wieder einen Ort, wo sich Künstler ausprobieren können, die noch neu im Kleinkunst-Metier sind. In Witten fahndet die Werk Stadt jeden zweiten Sonntag im Monat bei ihrem ArtOrt nach talentierten Bühnenmenschen. Anders als bei den meisten Bühnen ist die Auswahl nicht auf Kabarett und Comedy beschränkt, sondern auf den Bereich Kleinkunst ausgedehnt (also auch auf Magier, Sänger, Jongleure, etc.). Infos unter www.werk-stadt.com.

     

    Der Pokcal

    Der Dortmunder Kabarett- und Comedy-Pokcal wurde dieses Jahr das erste Mal verliehen und ist ein Newcomerpreis für die oben genannten Sparten und direkt Angrenzendes (z. B. Impro). Die Finalisten Benjamin Eisenberg, Christian Hirdes, Emma Rönnebeck, Frank Fischer und die First Ladies aus Köln traten gegeneinander an. Die Ladies überzeugten mit einer Mischung aus Tanz & Comedy und sind nun Träger des ersten Preises mit Sprachfehler. Ausgerichtet wird er von der Nordstadtbühne Wichern in Dortmund und dem Magazin Heinz.

    Am 8. Oktober wird zum vierten Mal nach einem Schwarzen Schaf gesucht. Prominentes Jurymitglied wird diesmal der Kölner Kabarettist Wolfgang Schmickler sein. Er beurteilt mit den anderen zusammen die sechs Finalisten, die an einem Marathonabend (sechs Stunden!) im Theater am Marientor in Duisburg auftreten werden. Der Niederrheinische Kabarettpreis richtet sich traditionell an gesellschaftspolitisches Kabarett und soll darüber hinaus Nachwuchskünstlern zugute kommen. Aus der Region haben sich dieses Mal nur zwei Kandidaten qualifiziert: Horst Kaleschke (alias Wolfgang Trepper), der den Duisburgern schon aus ihrem Lokalradio bekannt ist, und Rüdiger Höfken, der in Krefeld auch sein eigenes Theater PODIO betreibt. (Infos unter: www.dasschwarzeschaf.com)

    Lassen wir uns überraschen, wer dieses Jahr das Rennen macht.

    Redaktion: Wiebke Doktor

    2005-09-15 | Nr. 48 | Weitere Artikel von: Wiebke Doktor