München feiert in diesem Sommer seinen 850. Geburtstag. Einige Künstler haben sich wohl auch gedacht, dass die alte Dame ein Ständchen der besonderen Art verdient hat. Feuerhex heißt das Mittelalter-Musical von Martin Keeser zur Gründungsgeschichte Münchens, das seine Neuauflage mit Garchinger, Freisinger und Münchner Bühnenprofis und -talenten erfährt. Einen anderen Blickwinkel auf die Gründungsgeschichte gibt Werner Winkler in der Produktion Der Föhn, die Bestie.
Sich selbst und 15 Jahre Bühnenpräsenz feiert die Couplet AG. Im Jubiläumsprogramm gibt es nicht nur die besten Nummern aus den vergangenen Jahren, sondern auch einiges Neues und eine Menge Gäste: Die Schwuhplattler – die einzige schwule Schuhplattlergruppe der Welt – sorgte für das nötige Lokalkolorit, während die Formation Saitensprung, das Streicherensemble der Münchner Philharmoniker, für einen ansprechenden, klingenden Rahmen sorgen. Die Inhalte sind gewohnt satirisch mit politischen Einschlägen.
Ihr 10-jähriges Bestehen feiern die KlinikClowns mit Walk-Acts und Infoständen auf dem Münchner Odeonsplatz sowie Auftritten in und um München.
Zum 10. Mal wurden auch die Bayerischen Kabarettpreise verliehen. Den Ehrenpreis erhielt Werner Schneyder, der sich bereits seit einiger Zeit im Ruhestand befindet. Prinzessin Lillifee alias Sissi Perlinger bekam den Musikkabarettpreis und Matthias Tretter wurde als Senkrechtstarter geehrt, während der Hauptpreis an Georg Schramm geht.
Mit der Goldenen Weißwurscht, einem Preis für Kleinkunst auf dem Studenten-Festival StuStaCulum, erhielt auch Kaktus-Preisträger Tobias Mann seine nächste Auszeichnung.
Daneben gab es eine Menge neuer Programme: Maria Peschek hat sich in „Und wer is schuld?“ von der Kittelschürze und Paula Pirschel verabschiedet und ist ins Zeitalter von eBay und Highheels vorgedrungen. Was bleibt, ist pointiertes politisches Kabarett. „Total brachial – wo die Freundschaft aufhört“ hat Ludwig W. Müller sein Programm um die 3 großen G’s – Geld, Geiz und Gier – genannt, mit dem der in München lebende Österreicher das Publikum im Fraunhofer Theater in seinen Bann gezogen hat. Nepo Fitz präsentierte im Giesinger Bahnhof und unter Anwesenheit seiner Mutter Lisa Fitz sein erstes Soloprogramm „PIMPFTOWN – Wie werde ich ein Mann?“. Dabei beweist er, dass er nicht nur kabarettistisches Blut geerbt hat, sondern auch am Klavier eine ausgezeichnete Figur abgibt.
Der Schlachthof war Schauplatz für die zweite Münchner Mundartnacht. Neben den Nachwuchstalenten von Edelschweiß, Gewinner des letzten Mundart-Schulwettbewerbs, waren Andreas Eckert, Zwoastoa, Zweckinger und Los Dos y Companeros in einer bunten bayerischen Mischung zu sehen. So braucht man sich keine Sorgen um den Fortbestand der Mundart-Musik zu machen.
Redaktion: Gerti Windhuber
24.–26.08.08: Monika Gruber: „Zu wahr um schön zu sein“
16.–19.09.08: Bruno Jonas: „Bis hierher und weiter“
Lach und Schieß:
23.07–02.08.08: Werner Koczwara: „Morgenland“
05.–16.08.08: Claus von Wagner: „Im Feld“
27.–30.08.08: Helmut Ruge: „Die Welt-Optimierer“
Schlachthof:
12.07.08: Die Couplet-AG: „Couplet-AG trifft Schwuhplattler“
18./19.07.08: Björn Pfeffermann: „Glückspilzvergiftung“
05./06.09.08: Stefan Günzel: „Heute Absolution“
12./13.09.08: Michi Marchner: „Fallbeil Spiele“
Theater Drehleier
02.–05.07.08: TBC Josef Pretterer: „Herzversagen“
19.–23.08.08: Bergmeister & Eberle: „Baden gehen“
AdNr:1089
2008-06-15 | Nr. 59 | Weitere Artikel von: Gerti Windhuber