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    Kritik: Vicki Vomit und Gäste

    Dieshowmitdenprovinzkomikerndiewosonstinberlinnichtauftreten im Kookaburra

    Die Mäkeleien sind schnell benannt: Bei seinen Stand-up-Einlagen beschäftigt sich der Kabarettist Vicki Vomit recht ausführlich mit den Themenbereichen Pickel und Erbrechen. Das ist für den Geschmack der – zugegebenermaßen etwas etepeteten – Kritikerin ein wenig unerfreulich. Ansonsten macht der Erfurter Musiker und Komiker an diesem bunten Abend, den er als Gastgeber in Zukunft regelmäßig präsentiert, alles richtig. Er ist schlagfertig und charmant, er ist spontan und kann sehr gut mit dem Publikum umgehen. Vor allem beherrscht er meisterhaft die ostdeutsche Kunst der vielsagenden Pause an der richtigen Stelle. Und er hat gute Gäste ausgewählt. Dabei ist der Untertitel ein klein wenig kokett. Denn tatsächlich ist das Leipziger Duo The Fuck Hornisschen Orchestra (Julius Fischer und Christian Meyer) gerade auf einer ausgedehnten Tournee durch Deutschland und die Schweiz. Und der Comedian und Musiker Wolfgang Grieger ist in seiner Hannoveraner Heimat und darüber hinaus beim Publikum äußerst beliebt.

    Das ist kein Wunder. Grieger erheitert mit skurrilen Chansons, die er an Klavier und Ukulele begleitet, und amüsiert sich dabei so sehr, dass er manchmal den Vortrag wegen eigenem Lachen unterbrechen muss. Ein klein wenig zu langatmig sind gelegentlich die Zwischentexte. Aber das macht er mit Charme und Spielfreude wieder wett.

    Wesentlich hochtouriger sind Julius Fischer und Christian Meyer. Der rundliche, sich etwas weichlich gebende Fischer ergänzt den hyperaktiven, völlig überdrehten Schnellsprecher Meyer perfekt. Zwar weiß man gleich nach dem Applaus nicht mehr, worum es ging. Aber davor hat man hat sich bombe amüsiert.

    Der Gastgeber selbst ergänzt seine Anfangsconférence mit zwei Liedern. Denn nicht nur als Kabarettist – „Das ist eine Art Diplomkomiker“ – sondern auch als Musiker ist der geborene Erfurter seit Jahren unterwegs. Vor allem aber ist er ein Rocker, was man schon an seiner Frisur sieht. Und die haben das Herz ja fast immer am rechten Fleck. Ein erfreulicher Abend im Kookaburra.

    Redaktion: Susann Sitzler

    2009-09-15 | Nr. 64 | Weitere Artikel von: Susann Sitzler