Vorhang auf hieß es am 22.September 2005 in Münster für das neue GOP Variete. Aus dem ehemaligen Roland-Theater wurde in nur vier Monaten ein Ort, an dem sich nun alle zwei Monate ein neues internationales Varietéprogramm präsentiert. Unter der Leitung von Familie Grote wurde hier mit viel Elan und Mut ein Haus mit 2,4 Millionen Euro Eigenfinanzierung umgebaut, welches sich nun wieder makellos den Gästen präsentiert.
In der ersten Spielzeit des vierten GOP Varieté gehen die „Funtasten“ an den Start. Markus Schimpp conférierte musikalisch den Abend und versetzte als Tastenvirtuose in alte Zeiten. Rob Alton hatte sein BMX-Rad gut geschmiert und vollzog viele verschiedene Tricks darauf. Am Vertikaltuch schwebte Kaatie Akstinat elfengleich mit diversen Wicklern und Fallern. Oliver Groszer jonglierte verschmitzt mit Keulen in vielfältigen Varianten. Bastian, ein Neuling in der Varietézauberszene, bewies, dass die hohe Kunst der Manipulation von ihrer Faszination nichts verloren hat. Irina Galagan tanzte mit ihren Hula-Hoop-Reifen schwungvoll dynamisch über die Bühne. Hopla Circus (sechs Künstler) ließen noch einmal klassische Circuselemente in ihrer Schleuderbrettartistik aufleben, mit gewagten Sprüngen.
... kommt Waltraud Ehlert alias Esther Münch ins Varieté et cetera nach Bochum, um kurz vor Weihnachten mal wieder richtig „reine zu machen“. Es wird geschrubbt und gebügelt – auch mit Worten – was das Zeug hält, sodass kein Auge trocken bleibt. Da soll doch noch einmal einer sagen, Putzfrauen könnten nur „Klos schrubben“. Lajos Nereus, seines Zeichens Jongleur, wirbelte zum Auftakt mit Keulen, Bällen und Ringen, deren Anzahl ständig erhöhend, über die Bühne. Peter Rosendahl raste mit seinen selbst konstruierten und einfallsreich gestalteten Einrädern über die Bühne und überschritt dabei sehr zur Freude des Publikums das Tempolimit. Am Piano begleitete György Villas die Artisten und sorgte auch sonst bestens für die musikalische Umrahmung des Programms. Na, dann: alle Jahre wieder ...
hieß es an die Artisten im Apollo Varieté Düsseldorf. Jan Mattheis zelebrierte aus dem Bauch heraus mit seinen schrägen Vögeln und mittels brillanter Fingerfertigkeit als Conférencier den Abend. Das Akrobatikquartett Atlantis (vier Herren) verband Handvoltigen, Partnerakrobatik und Sprungartistik zu einer gelungenen Gesamtkonzeption und führte in das Reich der Unterwasserwelt. Ja, wo wollten sie denn hin, „die eiligen drei Könige“ – ins GOP Varieté Essen. Trifolie (drei Herren) übernahmen den Part der Conférence und den der Könige, die nicht nur dem Stern folgten, sondern dabei auch manches komische Erlebnis hatten. Anton Belyakov kam an den Strapaten aus dem Sternenhimmel herabgeschwebt und zelebrierte daran exzellente Höchstleistung. Anmutige Partnerakrobatik führten Arabeske mit ihren Körpern vor, die immer neue Figurationen schufen. Als Geist in der Lampe könnte der Klischnigg-Artist Hugo Zamoratte gelten, der seinen Körper in unglaublicher Art und Weise zusammenfalten konnte. Zum Finale fanden die drei Könige dann den Stern mitsamt allen Artisten im Schlepptau.
voller Artisten war im GOP Varieté Bad Oeynhausen angesagt. Gerlinde Kemdendorf, kraftvolle Diseuse, geleitete mit Charme und Chanson durch den Abend. Rolf Hammermüller stand ihr dabei als Tastenvirtuose hilfreich zur Seite. Robert Wick hätte einem Cartoon entsprungen sein können. Diese Art Bewegungen baute er in seine Jonglage ein. Ina Leonova schwebte engelsgleich an ihren Strapaten dem Varietéhimmel entgegen, um gleich darauf wiederum tief zu fallen, mit ihren Wicklern und Fallern. Pepper stapelte Bretter und testete die Balance – Comedy mit Standvermögen, damit hatte er die Lacher auf seiner Seite. Andrej Romanovsky machte sich derart klein, dass er noch locker durch ein schmales Aluminiumrohr passte. Der Klischnigg-Artist hatte auch sonst noch einige außerordentliche Körperkunststücke auf Lager. Eine wackelige Angelegenheit hatte sich Slava Pervyazkov ausgesucht. Mit seiner Leiter meisterte er bravourös Handstandakrobatik auf zwei Stelzen. Einen Pas des deux auf Rollschuhen, tänzerisch leichtfüßig vollführte das Duo Filippovy (Tatjana & Andrej). Hand in Hand arbeitete das Duo Poko Poko (Alexej Bitkine & Igor Savenok), das mit immer neuen Körperfiguren zu begeistern wusste. Zum Finale hatte das Publikum reichlich artistische Höhepunkte auf dem „Varieté-Weihnachtsmarkt“ eingekauft.
Redaktion: Hartmut Höltgen-Calvero