Archiv des Trottoir-Magazin online und der gedruckten Ausgabe.
13 Jahre Kleinkunst-, Kabarett-, Zirkus- und
Varieté-Geschichte - dokumentiert im Trottoir, dem führenden deutschen Kleinkunst-Magazin.
In den Artikeln erwähnte
Adressen von Künstlern, Veranstaltern oder Bühnen werden auf Wunsch neu verlinkt und somit für Besucher aktuell gehalten.
Viel Erfolg und Vergnügen beim Lesen und Recherchieren.
Im schnatternden Pulk vor der Tür steht Sarah Schmidt von der Reformbühne Heim & Welt und ruft mit tiefgerauchter Stimme nach dem Kollegen Bjerg, der auf dem Gehsteig vorbeihastet „Ja, Bov, tu nur so, als hättest du uns nicht gesehen...“. Bjerg nähert sich erstaunt schwäbelnd: „Was macht Ihr denn hier?“ Dann gesellt er sich zum lokalen Comic- und Comedian-Held Fil um wichtige Dinge zu besprechen. An der Tür reißt derweil Chanteuse Tanja Ries mit brutalsmöglichem Dekolletée die Eintritskarten der einströmenden Besucher, während Tim Fischer an der Bar bei Svenja Shihora e... [weiter lesen]
- Die Übersicht der Nachwuchskünstler in Berlin Irgendwann kommt für jeden Nachwuchskünstler der Tag, wo er es wissen will: Wie kommt meine Nummer an, wenn nicht nur das Schätzchen, Freund Herbert, Tante Gisela und die kleine Schwester die Zuschauer sind? Jetzt muß ein richtiges Publikum her. Doch gleich eine eigene Show organisieren? Dafür ist die Zeit vielleicht noch nicht reif. Zum Glück gibt es Offenen Bühnen: Spielorte, wo jeder ohne Vorsprechen ein paar Minuten bekommt, um sich zu präsentieren. In Berlin gibt es davon vier. Am bekanntesten ist die "Scheinbar" in der Schöneberger Monument... [weiter lesen]
Zum letzten Mal stand Maria Bill am 19.09.98 mit Günter Barton im Schlossparktheater als Piaf auf der Bühne. Und sie hat es geschafft, das Publikum zu überzeugen. Ob Evelyn Förster, Eva Other, Isabell Dörfler oder Evi Niessner, alle versuchten sie in den letzten Jahren ihren Durchbruch mit der Piaf. Brel erging es nicht anders. Im Schillertheater hoffte man im Juni 1997 auf den großen Erfolg des ersten eigenen Musicals. Mit Klaus Hofmann als Brel. Jean P. Mokerken, der egozentrische französische Sänger aus Prenzlauer Berg lebte das Original mit allen seinen Exessen in den Cafés und Auftrittsor... [weiter lesen]
Baden im Himmel? - Ellen Urban und Julia Staedler aus Berlin und Köln zeigen etwas Besonderes. In "la mer" verbinden die beiden Vertikaltuch-Artistinnen Physical Theatre und Tuchartistik zu einer spannenden, ereignisreichen Straßenperformance. Seit ihrer Ausbildung am Centre for Contemporary Circus und Physical Performance in Bristol sind beide Künstlerinnen durch ihre kreativen Ideen an Vertikaltuch und Seil bekannt. 2008 schlossen sie sich dann zum Duo "Urban & Staedler cooperation" zusammen. Wir trafen die beiden Badenixen im "Trockenen". TROTTOIR: Was ist das Besondere an Eurem neuen Prog... [weiter lesen]
Das Jahr begann dramatisch und mit der Frage, was Humor auslösen kann. Beim Terroranschlag auf das Redaktionsbüro der französischen Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo am 7. Januar wurden zwölf Menschen, ein Großteil der Redaktion, ermordet. Die Frage, inwieweit man über den Islam und Religionen überhaupt lachen darf, stand weltweit im Raum. Religionsunterricht mit Humor Kurz nach dem Attentat traten zwei Männer mit ihrem Programm „Brüder im Geiste Kabarett zwischen Koran und Kruzifix“ in den Wühlmäusen in Charlottenburg auf: Lutz von Rosenberg, protestantischer Kabarettist und Theolo... [weiter lesen]
Das Traurige gleich am Anfang: Die Ära des Berliner Tempodroms unter der Chefin Irene Mössinger ist nun endgültig vorbei. Nach endlosen Querelen über die nicht ganz lupenreine Finanzierung des Neubaus am Anhalter Bahnhof (Trottoir berichtete) wurde die ehemalige Krankenschwester, die das Tempodrom vor 25 Jahren als Zelttheater mittels einer privaten Erbschaft gründete, nun als Geschäftsführerin entlassen, nachdem das Tempodrom einen neuen Käufer gefunden hat. Sie sei „traurig, aber gefasst“, sagte die kämpferische Kulturunternehmerin. Jetzt zieht sie sich erstmal ins Kloster zurück... [weiter lesen]
Ein heißer Sommerbeginn war es. Natürlich mit Regen. Beim lesbisch - schwulen Stadtfest rund um den Nollendorfplatz waren einige mit dabei, die im Bereich Cabaret-Chanson zur Berliner Szene gehören: Boris Steinberg folgte Tim Fischer im arc-Festzelt, zwischen Motz- und Fuggerstraße wurden gesehen: Juwelja, die versucht zu singen und als außergewöhnliche Dame jedenfalls besticht. Gunnar König, & die einzig wahre Diva Tomasz u.v.a. Carsten Golbeck & die Röhre Dana ersangen sich hier die Herzen der Berliner und hatten dabei schon etwas zeitlichen Streß. Am Abend feierte Carsten Golbeck sein Jubil... [weiter lesen]
Mit Astrid North, Aziza-A, Maria Schuster und Johanna Zeul Mal was Anderes als Kabarett und Comedy. Musik hören. Draußen regnet es mal wieder Schnee – der Berliner Winter kann sich nicht entscheiden – aber im Zelt der Bar jeder Vernunft ist es warm, und voll. Astrid North. Musikerin. Viel Gutes gehört über sie, das Konzert heute Abend der Tipp einer Freundin. In der Bar bestreitet sie seit 2016 die Reihe „North-Lichter“, in der die "leading lady der hiesigen Soulszene“ (so der „Spiegel“) und ehemalige Frontfrau der Cultured Pearls zum gemeinsamen Mus... [weiter lesen]
„Heute Audition für die Rolle Adolf Hitler – keine Erfahrung notwendig.“ Tief Luft holen und weiter: Die Geschichte ist bizarr. Aber auch mit Wahrheiten gespickt? Rechnungsprüfer kontrolliert Musical-Produzent. Ergebnis: Flops sind erfolgreicher als Hits. Wahr oder unwahr? Der ambitionierte Zahlen-Mensch Leo Bloom und der stets nach Erfolg Ausschau haltende Produzent Max Bialystock wollen’s wissen und so schnell wie möglich mit vollen Koffern nach Rio. Sie engagieren den erfolglosesten Autor des Broadways, zusammen mit einem hoffnungslosen Choreografen und anderen fragw... [weiter lesen]
„Ich bin zu müde um schlafen zu gehen„ hieß das neueste Programm von Georgette Dee in der „Bar jeder Vernunft„. Den gewohnten Platz nahm darin die elegante Art ein, auf die sich die männliche Diseuse vor dem Publikum zu betrinken pflegt. Neu und überaus würdig ist die ungeschminkte Maskulinität, die in den reifen Jahren der androgynen Sängerin die Oberhand zu gewinnen beginnt. Zu müde um Schlafen zu gehen dürften in diesem Sommer aber die meisten Berliner gewesen sein. Bei der schier grenzenlosen Hitzeperiode konnte man weder tagsüber noch nachts wirklich zur Ruhe komme... [weiter lesen]
10 Jahre osteuropäisch-deutsches Festival für Off-Theater in Potsdam Vom 19. - 28. Juni 2003 wird das 10. osteuropäisch-deutsche Festival für Off-Theater "UNIDRAM 2003" stattfinden. An zehn Tagen werden ca. 100 Theatermacher aus 11 Ländern junges innovatives Theater aus Ost- und Westeuropa präsentieren. Dabei reicht das Spektrum der eingeladenen Produktionen von Tanz- und Bewegungstheater über Figurentheater bis hin zu Performance und multimedialen Installationen. Eröffnet wird das Festival am 19. Juni 2003 in der Reithalle A des Hans Otto Theaters mit der Produktion "La Divina Commedia" des ... [weiter lesen]
Hurra - wir haben den Sommer überlebt. Heiß war es. Viele Künstler haben trotzdem tapfer weiter gearbeitet. Und jetzt geht’s auf in die nächste Saison. Ein Ort geht leider in seine letzte und wird uns sicherlich fehlen. Das CORBO – die letzte Saison Im September startet die Klein- kunstbühne CORBO in ihre sechste Saison. Seit September 2010 wird das Haus in Eigenregie und ohne Sub- ventionen von Yvonne Fendel und Lisa Zenner betrieben. Kurz vor der Sommerpause platzte eine schlechte Nachricht ins Haus: Ab Mitte 2016 ist Schluss in der Kiefholzstraße, da die Vermieter aus Hamburg do... [weiter lesen]
Das weiß niemand. Doch. Steht in den Comedy-Kabarett-Kleinkunst-Programmen. Überall tolle Künstler*innen. Mal sehen, ob und wer in Berlin dieses Jahr mal neue Formate ausprobiert. Ich habe mir vorgenommen, im nächsten Jahr unbedingt zu Kirsten Fuchs‘ Lesebühne in Berlin-Moabit zu gehen und endlich mal ins Zebrano-Theater am Ostkreuz. Noch ist keine der Off-Bühnen eingegangen, aber bei manchen wird’s eng mit der Finanzierung, die Mietpreise wuchern. Berlin – was soll nur aus dir werden! Comedy und Kabarett lassen uns vergessen, wie es um unsere Welt und unsere Stadt gerade ste... [weiter lesen]
... oder „Spricht man im Kabarett deutsch“? Erstaunte „Mitgäste“ schauen ängstlich um sich herum und hoffen, dass sie auf dem Flughafen hoffentlich kein Piepton beim Durchschreiten der Kontrolle erwirken. „Wo bin ich hier, ich wollte doch in die Kneifzange…“, sagte die Frau vor mir in der Schlange. „Sie sind richtig“ antwortete ich selbstsicher. Sicherheitshalber begann ich ein Gespräch mit dem russischen Sicherheitsbeamten um sicherzugehen. Na vsiaki poscharni. Die Frau: „Spricht man im Kabarett deutsch?“ Das Publikum in der K... [weiter lesen]
Zum Glück ließ der Sommer in diesem Jahr lange auf sich warten. Denn bei den herbstlichen Temperaturen, die im Juli noch herrschten, fanden sich einfach viel mehr Freiwillige dazu bereit, das BKA-Luftschloss vom Schlossplatz eigenhändig ostwärts umzuziehen: In einer witzigen Aktion inszenierten die BKA-Macher den Ab- und Wiederaufbau ihres charmanten Zelttheaters ein paar Kilometer weiter. Fans, Künstler, Zufallsgäste: jeder konnte und sollte bei dem Umzug helfen, und es hat geklappt. Das Programm im neuen Luftschloss am Ostbahnhof wird in Zukunft noch etwas breiter angelegt sein: Comedy, Musi... [weiter lesen]
Was war los im Herbst und Winter in Berlin? Es war kalt und jeder kämpfte im ersten Hartz-IV-Winter ums Überleben. Und vielen, die noch Geld haben, verging angesichts der Flutwelle in Asien zeitweilig die Lust auf Amüsement. Davon waren auch die Kleinkunstbühnen und die Künstler betroffen. Aber die, die können, machen einfach weiter. Die skurrile Chanteuse Cora Frost etwa hat Regie geführt: In der Bar jeder Vernunft inszenierte sie das Programm der beiden jungen Sängerinnen Sharon Brauner und Vivian Kanner, die jiddische Lieder in altertümlich-modernem Stil vortrugen. Dabei konnte es auch mal ... [weiter lesen]
Hinter uns liegt ein schöner, stimmungsvoller Herbst. Passend dazu hat im Oktober das 11. Berliner Chansonfest stattgefunden; im kerzenerleuchteten Spiegelsaal des Ballhauses Mitte und erstmals mit einer thematischen Vorgabe. „Fremd in einer großen Stadt“ war der Obertitel. Bereits zum zweiten Mal trat Tanja Ries als Veranstalterin auf. Und wenn diese ganz große Dame des neuen Berliner Chansons mit dem schönen Festival zufrieden war, wer soll es dann nicht sein? So kommt das 12. Chansonfest Berlin ganz bestimmt. Wer dann selbst auf der Bühne stehen möchte, kann sich bei Tanja Ries ... [weiter lesen]
Ein bisschen zögerlich, die Gitarre in seinen Armen hin und her schiebend, mit Brille und Hütchen betritt er die Sommerbühne der ufa-Fabrik Berlin: FIL - Comic-Zeichner, Komödiant, Entertainer und „politischer“ Liedermacher – wie er sich manchmal selbst bezeichnet - und seit kurzem auch Buchautor: in »Pullern im Stehn“ beschreibt er seine Jugend im Berliner Hochhausviertel Märkisches Viertel. Müde und uninspiriert? Bisschen müde sei er heute Abend erzählt er seinem Publikum. Er komme gerade von der Ostsee, sei jetzt ziemlich uninspiriert, aber die Hippies von der ufa-Fa... [weiter lesen]
Tanja Ries, die Veranstalterin des Chansonfestes 2005, konnte das zehnjährige Jubiläum feiern. Nachdem 2004 das Chansonfest Berlin kurzfristig ausfiel, da der Veranstaltungsort Insolvenz angemeldet hatte, ging es diesmal vom 27.9. bis 3.10.2005 im Berliner Ballhaus reibungslos über die Bühne. Für alle Insider war das 9. Chansonfest in Gedanken anscheinend durchgeführt, so dass nun in diesem Jahr das Fest als die Nr. 10 gilt. Einige, die im letzten Jahr ausgeladen werden mussten, waren dafür diesmal dabei. So z. B. Lohmann aus Hamburg. Lohmanns Lieder erzählen vom Bleiben und Verlassen, sind mi... [weiter lesen]
oder gibt es nur ein Thema, das alle hören und sehen wollen? Bevor wir zum Eigentlichen kommen...... Beginnen wir mit einer Liebeserklärung. In diesem Falle läutet Deutschlands einziges und zugleich Europas größtes Revuetheater seine neue Spielzeit mit der Erklärung " Berlin ist Revue" ein. Ein Sinnesrausch der Superlative bietet der Friedrichstadtpalast. So wie jeder Mann, jede Frau, ist auch jede Produktion im Friedrichstadtpalast einmalig. Die "Revue Berlin" von Jürg Burth erinnert mit faszinierender Leidenschaft und Artistik in einer zauberhaften Bühnenaustattung an die Ursprünge Berlins. ... [weiter lesen]