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    Kritik: Männerkulturen: Ich Ich Ich

    „Männerkulturen“ sind mittlerweile in der rheinischen Kleinkunstszene ein fester Begriff. Das aus Peter Frohleiks, Tobias Willmann und Theo Vagedes bestehende Trio legte nach „Nimm du ihn, ich hab ihn sicher“, „Knallzart“ und „Vollspann“ nun schon sein viertes Programm vor, das im März im Senftöpfchen Premiere hatte.

    Die Themenpalette ist diesmal weit gespannt: Zum einen werden politische Fragestellungen behandelt, wobei vor allem die Menschenrechtsproblematik im Vordergrund steht, etwa wenn die drei Herren in Müllsäcken durch die Gegend stapfen, um zum historischen Gesang von Michael Schanze die Kindersendung „1,2 oder 3“ nachzuspielen, wobei sie launige Fragen über Folter und Unterdrückung in nah und fern beantworten müssen. Einen zweiten Schwerpunkt stellen die mit dem Alter einhergehenden Verschleißerscheinungen dar, die den drei Akteuren die Kürze des Lebens drastisch vor Augen führen: „Gerade hast du das Laufen gelernt, schon hast du einen Meniskusschaden.“ Im Vordergrund steht aber erneut das Lieblingsthema des Trios, die verqueren Beziehungen zwischen Männern und Frauen. „Männer bauen ihren Frauen oft die schönsten Brücken“, heißt es einmal, „aber die springen oft einfach nicht runter“. Derart abgründig im doppelten Sinn geht es bei den „Männerkulturen“ nur selten zu; dazu sind die Protagonisten zu lieb und der Frauenwelt zu verbunden.

    Überhaupt ist dies ein überwiegend freundliches, nie wirklich bösartiges Programm mit vielen Reminiszenzen an die Erlebniswelt der „Generation Golf“, das über weite Strecken sehr viel Spaß macht. Charme und Frische der Anfangszeit sind dem Trio erhalten geblieben. Mag auch die Artikulation bisweilen noch verbesserungswürdig erscheinen: Die perfekte Kombination von Bewegungen, mit denen die ehemaligen Sportstudenten aufwarten, beeindruckt immer wieder.

    Das Programm ist am 29.6. und 30.6 im Pantheon und am 17.8. in der Comedia zu sehen.

     
    2007-06-15 | Nr. 55 |