Trottoir Online Magazin / Künstler und Eventattraktionen

--- Trottoir Admin Ebene ---

 
 
 
Trottoir Header
Suche im Trottoir

Kategorien Alle Jahrgänge




Admin Bereich K10


Artikel - gewählte Ausgabe
Meist gelesen
Statistik
  • Kategorien: 66
  • Artikel: 3596
  • News Events :: Festivals

    [zurück]

    Bilanz 43. Internationales CmedyArts Festival


    Mit der NRW-Premiere der niederländischen Gruppe Släpstik endete das 43. Internationale ComedyArts Festival Moers-


    Aufruf zum humoristischen Ungehorsam: Das 43. Internationale ComedyArts Festival Moers fordert mehr Lachen im Leben

    „Das ComedyArts ist nicht nur das älteste Humorfest – es ist auch das geilste!“ – wer möchte den Experten von ONKeL fISCH da widersprechen? Der Abend nach ihrem ersten Auftritt hier vor 15 Jahren muss „legendär“ gewesen sein – über die genauen Hintergründe ihrer Urteilsfindung schwiegen sich die Action-Kabarettisten am Freitagabend (13. September) jedoch grinsend aus. Vielleicht hatten sie auch einfach zu viel damit zu tun, das Publikum über Helikopter-Eltern und St. Martin als Sicherheitsrisiko aufzuklären. Oder damit, den Acts des Abends humoristisch Boden und Bühne zu bereiten. Mit Erfolg: Zum Freitags-Finale mit den Kernölamazonen, tobte die mit rund 900 Gästen gut gefüllte ENNI-Eventhalle. Sie setzten mit weiblicher Präsenz, Wiener Schmäh und fulminanten Stimmen als „Botschafterinnen der Liebe“ und Männer-Trainerinnen im „Amazonen-Basislager“ einen bejubelten Schlusspunkt unter das erste Mixed-Programm. Zuvor hatten Özgur Cebe und Jacqueline Feldmann Aus- und Abgrenzungen wortreich den humoristischen Kampf angesagt. Die poetisch-leise Performance der Dänen Don Gnu unterbrach die „Wortgefechte“ in typischer ComedyArts-Tradition.

    Festivalleiterin Betti Ixkes blickt sehr zufrieden auf „ihr“ erstes ComedyArts: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – und dieser dauerte vier Tage lang ... Danke an ein zauberhaftes und begeisterungsfähiges Publikum, das die vielen magischen Momente innovativer und kreativer Kunstfertigkeit mit frenetischem Applaus honorierte. So fühle ich mich bestärkt auf meinem Weg, außergewöhnliche und inspirierende Acts nach Moers zu holen.

    Auch unter ihrer Federführung blieben die beiden Mixed-Abende die Seele des Festivals. Die Moderatoren (am Samstag: eine bestens aufgelegte Sissi Perlinger) lotsten das Publikum durch Bühnenshows, die das beste aller komischen Künste vereinten: Kabarett, Stand-up, Show, Musik-Comedy und Physical Theatre. Laut, leise, poetisch, frech, tollpatschig oder virtuos jagte ein Act den nächsten.

    Am Samstagabend war es der Wall Clown alias Tobias Wegner, der das Publikum in der ausverkauften Halle von den Stühlen riss. Zwei Stellwände, Kreide, ein um 90 Grad gedrehtes Live-Bild und exzellente Körperbeherrschung reichten ihm aus, um die Welt auf den Kopf zu stellen. Für das innovative Comedy-Konzept erhielt Wegner den diesjährigen NRZ-Förderpreis. Der Samstagabend war dazu der bestbesuchte des diesjährigen ComedyArts: Mit 1.200 Zuschauerinnen und Zuschauern war die Halle ausverkauft.

    Kopf stand auch das Klavier beim Auftritt des Duos Stenzel & Kivits zum Finale des Abends. Die Niederländer halfen der klassischen Musik mit Witz, Charme, ein wenig Chaos und besagtem Kopf stehenden Klavier auf die Sprünge. Sie gehören übrigens zu den Wiederholungstätern des Festivals: Bereits 2012 sammelten sie ComedyArts-Erfahrung, damals als Trio. Der Wolli begeisterte mit seiner Version von „Somewhere over the rainbow“ auf zusammengebundenen Blockflöten, Marcus Barth forderte das Publikum zum Verrücktsein auf, und Lucchettino scheiterten so schön, dass die Lachtränen flossen.

    Rund 600 Fans waren zur Premiere der „ReVIERmänners“ mit Dave Davis, Matthias Reuter, René Sydow und Kai Magnus Sting am Donnerstagabend gekommen. Die vier hatten ihr Programm speziell auf Moers zugeschnitten. Hier in der Grafenstadt, so wollte es zumindest Dave Davis, sollte eine Keimzelle der Humor-Revolte entstehen: „Macht jeden Tag etwas Beklopptes! Werdet Terroristen der Lebensfreude,“ forderte er.

    Das Festival endete am Sonntag mit einer NRW-Premiere. Die niederländischen Musik-Komödianten Släpstick spielten, tanzten, quasselten, sangen, wirbelten das Publikum ganz schwindelig, und das auf höchstem musikalischen Niveau. Für ihre wild-virtuose Show wurden die Komödianten mit dem Moerser ComedyArts-Preis 2019 der Sparkasse am Niederrhein ausgezeichnet.

    Wenke Seidel, Geschäftsführerin des Veranstalter Bollwerk 107, zieht eine positive Bilanz des 43. ComedyArts Festivals Moers: „Betti Ixkes hat ein wirklich hervorragendes Programm zu ihrem Debüt als künstlerische Leiterin zusammengestellt. Aus der Besucherschaft haben wir begeistere Rückmeldungen erhalten. Das bestärkt uns darin, die Einzigartigkeit des Festivals mit dem gemischtem internationalen Programm weiter zu entwickeln und neben den Stand-Up-Comedians und Kabarettisten verstärkt auf visuelle, artistische und akustische Künste zu setzen.“


    Einen neuen Termin gibt es bereits:
    Das 44. Internationale ComedyArts Festival Moers wird vom 17. bis zum 20. September 2020 stattfinden.

    2019-09-16 | Nr. 104 |