Beim 23. Wettbewerb um das „Passauer Scharfrichterbeil“, dem renommiertesten Preis für deutschsprachigen Kabarett-Nachwuchs, überzeugte der Wiener Kabarettist Klaus Eckel mit einem fulminanten Pointen-Hagel sowohl Juroren als auch Publikum. Klaus Eckel ist ein Bewunderer (aber nicht Imitator) von Georg Kreisler, sein Hirn ist so hell wie sein Struwwelhaar und seine blauen Augen. Charmant, intelligent und musikalisch (am Klavier) schüttelt Eckel genau gesetzte Pointen scheinbar nur so aus dem Ärmel, mixt Nonsens und Schmäh mit Sozialkritik und absurden Songs. Auf den zweiten Platz kam der Würzburger Mathias Tretter mit seinem politischen Kabarettprogramm „Die Brille zur Macht“. Platz drei ging an die die Musik-Gruppe Da Huawa, da Meier und I aus München. Der Preis ist mit 1.000 € dotiert. Die Sieger erhielten zusätzlich ein handgeschmiedetes Beil als Trophäe.
17. Morenhovener Lupe 2005
Einer der ältesten und renommiertesten Kleinkunstpreise Deutschlands wurde wieder auf Burg Morenhoven in Swisttal bei Bonn verliehen: Die Morenhovener Lupe. Diesmal ging der Preis an Piet Klocke. Neben seiner Bühnenarbeit war der „Meister der Halbsätze“ bis Anfang der 90er-Jahre einer der meistbeschäftigten Film- und Fernsehmusiker des Landes. Klocke ist auch als Buchautor („Das geht alles von Ihrer Zeit ab“) und Filmschauspieler erfolgreich. So konnten wir ihn als Internatsdirektor Kreuzkamm in der Kästnerverfilmung „Das fliegende Klassenzimmer“ sehen.
Gütersloher Straßenfiffi
Zum dritten Mal fand 2005 der Straßenkunst-Wettbewerb zum „Gütersloher Straßenfiffi“ statt. Künstler aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern nahmen teil. Der erste Preis ging an Coexistence (Niederlande). Zweiter Preisträger wurde Raschewski (Köln), der sich selbst gern als „rheinländische Antwort auf Siegfried und Roy“ bezeichnet und mit absurd-komischen Tierillusionen ebenfalls den Publikumspreis gewann. Der dritte Preis ging an Mr. Crystal (Dresden), der vor allem als Glasperlenspieler durch eine perfekte Contact-Juggling-Darbietung überzeugte.
Die Überflieger 2005
Die „Große Mathilde“ des hessischen Kleinkunstpreises „Die Überflieger 2005“ ging an den Kabarettisten Martin Maier-Bode. Die „Kleine Mathilde“ erhielt Werner Kocwara.
FOHLEN von NIEDERSACHSEN
Das FOHLEN von NIEDERSACHSEN ging an Claus von Wagner, mit Volker Surmann auf Platz zwei und Ludger K. auf Platz drei. Die lockere und souveräne Bühnenpräsenz, gepaart mit pointierter politischer Satire, brachten dem jungen Münchner Claus von Wagner die Höchstbeurteilung ein.
Neben den 1.000 € Preisgeld erhielt der Sieger die Statue eines steinernen Fohlens.
Eine 4-tägige Auftrittsreihe im Theater am Küchengarten Hannover wird Claus von Wagner erst im Dezember 2006 absolvieren. Vorher war für diese zum Preis gehörenden Veranstaltungen kein freier Termin zu finden.
Radio-Kabarettpreis „Salzburger Stier“
Der 25. „Salzburger Stier 2006“ für Deutschland geht an den Kabarettisten und Musiker Andreas Rebers, der in seinen Programmen eine ganz eigenständige Form der Unterhaltung entwickelt hat: Satire und Poesie, skurrile Erzählstücke und musikalische Mini-Dramen fügen sich zu einem Gesamt(-klein)kunstwerk.
Die Preisträger aus Österreich sind die Wiener Blechbläser-Komödianten Mnozil Brass. Der Slam-Poet Gabriel Vetter bekommt die Auszeichnung für die Schweiz. Der mit jeweils 6.000 € dotierte Preis für deutschsprachiges Kabarett wird beim großen „Stier“-Event am 19. und 20. Mai 2006 im Wiener RadioKulturhaus überreicht. Gastgeber sind der ORF-Kultur und der Informationssender Österreich 1.
Goldener Kleinkunstnagel 2005
Stefan Haider, so heißt der Gewinner des „Goldenen Kleinkunstnagels 2005“, welcher heuer zum 10. Mal im Theater am Alsergrund in Wien vergeben wurde.
Die 7-köpfige Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: Gewonnen hat das Talent zur Vielseitigkeit. Mit großer Pointendichte schaffte es das fulminante Duo (Bauchrednerpuppe Erwin) durch sein dramaturgisches Geschick bereits mit diesem Kurzauftritt, Lust auf einen ganzen Abend zu machen. Auch das Publikum tat das Seine dazu und wählte Stefan Haider, wie auch schon in der Vorrunde, zum Publikums-Sieger!
Kleinkunstpreis Baden-Württemberg 2006
Kabarettisten aus Stuttgart, Freiburg und Lörrach erhalten in diesem Jahr den mit 17.000 € dotierten „Kleinkunstpreis Baden-Württemberg“. Die Jury kürte das Kabarett-Duo Top Sigrid und den Chansonsänger Fabian Schläper aus Stuttgart sowie den Parodisten Florian Schröder aus Freiburg. In ihrem Programm „Wir machen alles“ bieten die beiden Kabarett-Frauen von Top Sigrid eine temporeiche Mischung aus Schauspiel und Kabarett. Florian Schröder wiederum zeigt sich in seiner Show „Auf Ochsentour“ als scharfzüngiger Stimmenimitator bravourös in einer Kombination aus Parodie, Stand-up-Comedy und politischem Kabarett. Der Liedschreiber und Chansonnier Florian Schläper „betört mit zartbitteren Liedern und Geschichten rund um die Themen dieser Welt“, stellte die Jury fest. Die mit jeweils 5.000 € verbundenen Auszeichnungen werden am 30. April im Europa-Park in Rust (Ortenaukreis) verliehen. Der Förderpreis in Höhe von 2.000 € geht an die Entertainerin Angela Buddecke aus Lörrach. Buddecke überzeugte die Jury mit humorvollem und weiblich-ungeschminktem Kabarett. Der Preis des Landes und der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg wird in diesem Jahr zum 20. Mal verliehen.
Thüringer Kleinkunstpreis 2006
Der Thüringer Kleinkunstpreis geht in diesem Jahr an die Monaco Bagage aus München. Der Preis ist mit 5555,55 € dotiert und wird alljährlich zu den Meininger Kleinkunsttagen verliehen. Das Ensemble begeisterte beim vorjährigen Festival das Publikum und die Jury gleichermaßen. Die Preisverleihung findet zum Abschluss der diesjährigen 15. Meininger Kleinkunsttage am 24. September statt. Die Laudatio auf die Preisträger hält MichaelAltinger
2006-03-15 | Nr. 50 |