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    Kühles Nass in Berlin

    Erfrischende Premiere im sommerlichen Berlin: Mit „Soap“ – einer großen Badewannen-Revue, bei der das Publikum auch so manchen gewollten Spritzer abbekam – feierte das Chamäleon Theater in den Hackeschen Höfen die zweite Auflage der erfolgreichen Show.

    „Soap“ kam erstmals 2007 auf die Bühne des Chamäleon Theaters. Das Grundkonzept ist geblieben: Das gesamte Geschehen spielt sich in und auf Badewannen auf bzw. über der Bühne ab. Verändert wurden der Bühnenhintergrund, er ist nun in Blaugrün gehalten, und die Musikarrangements, welche diesmal noch besser zur Idee passen.

     Dos ToledosIhre Originalität bezieht die Show zweifelsohne aus der Verbindung zwischen dem Agieren der Sängerin Lina Navakaite und dem Bühnengeschehen. Besonderen Beifall erhält sie für „Pack die Badehose ein“, in den unterschiedlichsten Musikstilen gesungen – von Mozart über Händel und Schönberg bis zu den Beatles. Es gibt eine Anzahl hübscher Ideen, so das Opening-Bild mit den aus den Wannen ragenden Beinen, die Zehen-Pantomime oder das Handtuch-Ballett. Neu sind auch die Slapstick-Einlagen der Kanadierin Marie-Andrée Lemaire zwischen den einzelnen Acts. Die Bounce-Jonglagen von Adem Endris mit bis zu sieben Bällen und Eike von Stuckenbroks Handstandakrobatik auf der Bandewanne sind überzeugende Darbietungen. Da der Regisseur Marcus Pabst wohl das Wasser liebt, muss Stuckenbrok natürlich auch in die wassergefüllte Wanne eintauchen, ebenso wie später Mathew Loudon an den Strapaten oder Francois Gravel am Trapez, der von oben berieselt wird. Nata Galkina hat für ihre Antipodenarbeit eine originelle Idee gefunden: Sie kombiniert Reifenjonglerie mit einer Ringbalance. Abgerundet wird der artistische Teil durch Claudel Doucet mit Kontorsionistik und einer Arbeit am Vertikaltuch und von einer Akrobatik am mittlerweile recht beliebten Chinesischen Mast von Eike von Stuckenbrok. Fazit: Das Chamäleon sorgt auch weiterhin für Varieté-Highlights in der Hauptstadt.

    Trotz dieser positiven Nachrichten macht sich in Berlin das Fehlen des Wintergarten Varietés mit seinen regelmäßigen Programmwechseln schmerzlich bemerkbar.

    Einen kleinen Lichtblick aber gibt es beim Wintergarten: Er öffnet einmalig vom 2. Oktober bis 15. November für die Show „Black Flamingo – The New Burlesque Show“, produziert von der Deutschen Entertainment AG (DEAG). Dass der Saal noch so erhalten ist wie vor der Insolvenz, ist dem Hauptgläubiger – dem Vermieter des Hauses – zu danken, der aus der Insolvenzmasse die Saalausstattung und wohl auch den Namen erworben hat.

    Die dritte große Bühne, der Friedrichstadtpalast, begann am 28.8. nach den Theaterferien wieder mit seiner Revue „Qi“. Ab dem 8.11. starten dann die „WinterTräume“, eine Revue, welche im Dezember einen weihnachtlichen Glanz erhält und als WinterWeihnachtsTräume“ weitergeführt wird. Auch für das junge Publikum gibt es eine Premiere: am 15.11. hält die Kinderrevue „Die Schneekönigin“ Einzug in den Friedrichstadtpalast. Nach längerer Zeit gibt es in Berlin wieder ein großes Zirkusgastspiel: Vom 17.9. bis 28.10. gastiert der Zirkus Krone an der Clayallee in Berlin-Zehlendorf.

    Redaktion: Dietmar Winkler

     AdNr:1027  

    2009-09-15 | Nr. 64 | Weitere Artikel von: Dietmar Winkler