Im Trauermonat November gingen der Bonner Kabarettist Rainer Pause und der aus dem Sauerland stammende Religionswissenschaftler, Rundfunkjournalist und Geschichtenerzähler Martin Stankowski wieder auf Tour mit ihrer bunten Knochenlese „Tod im Rheinland“. Im 15. Jahr touren sie nun schon mit dem belehrenden und unmelancholischen Programm durch ‚Originalschauplätze‘ rheinischer Sterbe-Brauchtumspflege: Kirchen, Beerdigungsinstitute oder – wie bei der diesjährigen Premiere am 6. November – die Trauerhalle des Melatenfriedhofs in Köln. Pause als Fritz Litzmann, Alterspräsident des auch für die Karnevalsrevue „Pink Punk Pantheon“ verantwortlichen Heimatvereins Rhenania (wie immer in Schwalbenschwänzen, zu kurzer Frackhose und weißen Socken) und Dr. phil. Stankowski (in einem orangefarbenen Jackett, das eine feierliche Fröhlichkeit ausstrahlt) übernehmen die Spielorte bei laufendem Betrieb für knapp zwei Stunden. Auf dem Podium der gut geheizten Trauerhalle steht ein von einem ortsansässigen Bestattungsinstitut zur Verfügung gestellter, weiß ausgeschlagener Sarg. Während Litzmann, das ernste Ambiente sichtlich genießend, sich allmählich in Fahrt plaudert, rührt Stankowski keine Miene.
Litzmann – das rheinische Energiebündel. Hin und wieder bremst Stankoswki ihn, etwa, wenn Litzmann sich an der Vorstellung begeistert, Jesus hätte nicht in Palästina, sondern im Rheinland vor Gericht gestanden. Die findigen Rheinländer hätten sicher einen Kompromiss hinsichtlich der Hinrichtung gefunden. Der Theologe muss den Rhenania-Präsidenten darauf hinweisen, dass es ohne Kreuzigung keinen Karfreitag gegeben hätte, keine Ostern, keine Fastenzeit, keinen Aschermittwoch und ergo auch keinen Karneval! Der Karneval darf also auch 2010 wieder gefeiert werden, und die rheinische Logik endet an diesem erkenntnisreichen Abend mit der Einladung an das Publikum auf ein „gutes Glas Kölsch vom Fass.“
Atelier-Theater Köln
15.01. „Talentefest“, Kabarett – Ensemble Weltkritik
26.02. „The Making of a Diva“, Glamody – Diva La Kruttke
12.03. „Schwächen umarmen”, TherapieComedy – Sabine Domogla
Theater Klüngelpütz, Köln
21.01. „Können Sterne lügen?“, Astroshow – Marina Barth und Ewald Gutenkunst
Das Theater Klüngelpütz hat eine Reihe von Low-Budget-Veranstaltungen im Programm, auf denen man, „wenn wir schon kein Geld haben, wenigstens gemeinsam Spaß haben“ kann. Schon etabliert ist Rock’n’Read, die Leseshow, jeden ersten Freitag im Monat. Und an jedem dritten Freitag startet ab März 2010 die Nachwuchsshow Mischen Impossible. Der Eintritt kostet jeweils 6 Euro.
E-Werk Köln-Mülheim
21.01–16.02. „Stunksitzung“, Session 2010
Bürgerhaus Stollwerck, Köln
09.–10.01. „Schwamm drüber? Das (Aller-)Letzte kommt zum Schluss – Der sehr andere Jahresrückblick“, Stand-up-Comedy, Anny Hartmann
11.03.. „Politsatire 3“, Politische Satire mit Musik – Andreas Thiel & Les Papillons
Pantheon, Bonn
06.01. „Schlachtplatte – Die Jahresendabrechnung 2009“ – Robert Griess, Achim Konejung, Jens Neutag, Wolfgang Nitschke
28.12.–16.02. „Pink Punk Pantheon“, kabarettistische Karnevalsrevue