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    Satire-Kalender 2002

     - (Eulenspiegel-Verlag, Berlin, ISBN 3-359-01417-0, Preis: DM 19,90)

    Wahrlich,wahrlich, 2002 wird ein hartes Jahr. Neben den üblichen Plagen wie Handys, Talkshows, Genmais, Jenny Elvers und BSE kommen noch die Euro-Einführung und als Krönung eine Bundestagswahl auf uns zu. Zeit und Themen genug für den neuen Cartoon-Kalender der auf 32 Blättern bunte Satire-Postkarten zum Abreissen präsentiert. Zahlreiche Karikaturisten und aufmunternde Texte von Wolfgang Mocker lassen uns das neue Jahr mit Spannung und Mut zur satirischen Lücke freudig erwarten.


    Dr. Andreas Michel Andino - Kleine Philosophie des Lachens  ( Fölbach-Verlag, Koblenz

    ISBN: 3-934795-03-X  Preis: DM 24,80. )

    Eigentlich untertreibt der Buchtitel. Denn was der Philosoph und Zauberkünstler Andino in seinem neuen Buch behandelt, ist ein hochaktuelles Thema aus den verschiedensten Sichtweisen: Lachen, Comedy, Pointen. Sowohl die Geschichte des Lachens, der Wandel des Humors in den verschiendenen Zeiten bis zur heutigen (Trash-)Comedy, bei der auch leider oft die Schadenfreude oder das spöttische Lachen im Mittelpunkt von (TV-)Shows stehen. Die Gesetze der Komik, die Frage nach „dem deutschen Humor" oder das Tragikomische werden hier anschaulich und mit viel eigener Bühnen-Erfahrung des Autors erklärt. Natürlich kann ein solches Buch auch nur subjektiv sein, schließlich gibt es ja auch die unterschiedlichsten Reaktionen von Menschen auf Situationen des Lebens (und Sterbens). Insgesamt ist dieses Buch sehr geeignet für Künstler, die ihr Publikum zum Lachen bringen wollen, macht die Mechanismen und die Hintergründigkeit der „Lacher im Publikum" verständlich und ist sicher eine Hilfe für die verantwortliche Auswahl von Themen und Situationen über die das Publikum in der Show soll.


    Der Event-Planer

    Hilfe für den Veranstaltungserfolg: Checklisten, Adressen und vieles mehr

    Event-Planer in zweiter Auflage erschienen

    Der Modebegriff "Event" wird für geplante und inszenierte Ereignisse verwendet. Damit können sowohl Sport- und Kultur-Veranstaltungen wie auch Messen, Ausstellungen und Produkt-Präsentationen gemeint sein.

    In Form eines A4-Arbeitsordner gibt der Event-Planer Überblick über die vielfältigen Arbeitsschritte bei der Vorbereitung, Durchführung und Erfolgskontrolle eines Events. Insgesamt 49 Seiten mit Checklisten helfen planen und vorbereiten. Im Zulieferer- und Informationsteil des Event-Planers sind Lieferanten, Agenturen und Berater mit Adresse und Angebotsprofil aufgeführt. Neu ist der regelmässige Aktualisierungsservice zum Event-Planer.

    Das umfangreiche Werk ( 130 Seiten im A4 Arbeitsringbuch) ist für Euro 60.- zzgl. Versandkosten und Nachnahme erhältlich bei:

    ESB Europäische Sponsoring-Börse
    Postfach 519
    CH-9001 St. Gallen
    Telefon         0041 - 71 - 223 78 82
    Telefax         0041 - 71 - 223 78 87
    E-Mail           esb@spectraweb.ch

     

    KAY - Medienadressbücher (KAY-Publishing Hamburg Tel.: 040-840 75 40) gehören zur Grundaustattung jeden Schauspielers, Produzenten, Intendanten oder Agenten im Schauspiel- und Filmbereich. Mit über 20.000 Einträgen im Produktions-Handbuch und über 11.000 im Künstler-Handbuch ist der KAY das aktuelle Nachschlagewerk für das tägliche Geschäft. Die beiden Handbücher sind im praktischen stabilen Kunststoff-Umschlag und kosten zusammen 90,- DM.  

     

    Heinz Seydel - Alles Unsinn ( Eulenspiegel Verlag  ISBN 3-359-01401-4 )

    „Scherz und Ulk von ehedem bis momentan" lautet der Untertitel dieses Buches, einer Sammlung von Scherz- und Ulk-Dichtung quer durch die Jahrhunderte : Gedichte, Schüttelreime, Stumpfsinn-Verse, Limericks, Klapphorn-Verse, Ulk-Balladen, Kurzgeschichten, Sprachspielsachen und, und, und ....

    Alles in allem eine Fundgrube für alle, die mit Sprache arbeiten oder einfach geistreich- witzige Texte mögen.

     

    Manfred H. Krämer : Oskar - Ein Bär nach Noten ( Friedrich Hackstein Art Promotion ) ist eine humorvolle und originelle Geschichte für Erwachsene um Bären und Musik. Wer Bären mag, wird Oskar lieben. Wer Rockmusik mag, wird über manch bärige Enthüllung staunen.

     

    Uwe Steimle : Mich fragt ja eener...und zwar Hans-Dieter Schütt ( Eulenspiegel Verlag ISBN 3-359-01414-6

    Uwe Steimle unterzieht Land und Leute, Politik und Kultur und deren Protagonisten einer satirischen Betrachtung, in der es nicht nur amüsamte Bonmots, sondern auch reichlich nüchterne Wahrheiten sowie provozierende Gedanken gibt. Im Gespräch mit Hans-Dieter Schütt ist eine - deutlich sächsisch geprägte - Biografie des Künstlers vor politischer und kultureller Landschaft entstanden.

     

    Henry Büttner : Männer sind auch Menschen ( Eulenspiegel Verlag  ISBN 3-359-01402-2 )

    Der Mann als Gegenstand des gezeichneten Witzes tritt uns bei Henry Büttner in vielfältiger Gestalt entgegen : der Ratlose, der Weltferne, oder auch der sich in seiner Wichtigkeit und Einzigartigkeit selbst Genügende. Er ist in besonderem Maße der Tücke des Objektes ausgesetzt und hat gelegtlich eine Gegenspielerin : die Frau. Witzige entlarvende Zeichnungen, mal mit mal ohne Untertitel, voller Ironie und jede für sich hintergründig komisch.

    Wer hundert Jahre deutsche Kabarettgeschichte nachvollziehen möchte, hat Gelegenheit dazu mit der Neuausgabe der Kleinkunststücke (Rogner & Bernhard/ Vertrieb 2001/ISBN 3-8077-0159-1; 5 Bände), herausgegeben von Volker Kühn. Hier ist nun ein jeder mit Texten vertreten, der Rang und Namen hatte: von Herrn von Wolzogen über Tucholsky, von Werner Fink bis Wolfgang Neuss und Hanns Dieter Hüsch. Die Bände sind chronisch geordnet und kommentiert und jeweils thematisch unterteilt. Dazu gibt's Anmerkungen, Zeittafeln und Informationen über die Autoren. Nicht zu vergessen: es ist nicht nur interessant es ist auch noch unterhaltend.


    Peter Ensikat
    , seit Jahrzehnten einer der wichtigsten Kabarettautoren zwischen Elbe und Oder, begleitet auch die Zeiten mit neuem Paß mit spitzer Feder: Was ich noch vergessen wollte (Blessing Verlag ISBN 3-89667-152-9). In zum Teil sehr persönlichen Betrachtungen sinniert er über die DDR und deren Untergang und macht sich seine Gedanken über die bundesrepublikanische Wirklichkeit. Interessante Beobachtungen und kritische Gedanken, verdichtetet zu einem anregenden Buch.


    Gerhard Polt
    kann brillant schreckliche Dialoge schreiben, in denen alles gesagt wird und nix verstanden wird. Aber danach wird einem alles klar. Nachzulesen in einem kleinen Bändchen unter den erbaulichen Titel: Heute wegen Tod geschlossen (Kein & Aber ISBN 3-906542-18-1).


    Gerd Spieckermann - Urheberrecht und GEMA
    ( 22,- DM bei der Bundesvereinigung soziokultureller Zentren e.V. , Tel: 0331-2707085, ISBN 3-935715-00-5 )

    Die Arbeitshilfe führt grundsätzlich in die Entstehung und die wichtigsten Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes ein. Die Aufgaben und Arbeitsweisen der GEMA werden beschrieben, ebenso Vertragsarten und Vergütungssätze. Die Darstellung wird abgerundet durch Musterverträge, ein Literatur- und web-Verzeichnis und Hinweise für Komponisten, Textdichter und Musiker.

    Wenn es im letzten Jahrhundert, bis zur faschistischen Machtergreifung, überhaupt einen "Superstar" in Deutschland gegeben hat, dann war es Friederike Massarik, berühmt als Fritzi Massary (1882-1969). Die bekannte Journalistin und, wie wir heute wissen, ehemalige CIA-Agentin, Carola Stern hat eine Biographie über sie geschrieben: Die Sache, die man Liebe nennt (rororo 22962/ ISBN 3-499-22962-5). In Wien als jüdische Kaufmannstochter geboren, war sie die Operettendiva in Berlin. Talentiert und bärenfleißig, von Männern umschwärmt, doch als Ehefrau des Schauspielers Max Pallenberg war sie privat eher die typische jüdische Mamme. Riesenerfolge in Berlin bis 1932, dann Wien, später Emigration über England in die USA, wo sie 1969 starb. Interessant ist das Buch vor allem durch die Schilderungen der Künstlerszene in Berlin, des jüdischen Lebens der österreichischen Gruppe in Berlin und das Emigrantenschicksal einer ganzen Künstlergeneration.


    Lesen ist das eine, hören das andere. Wer sich anhören will, was an Fritzi Massary so begeistert hat, kann sich unter dem Titel Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben? (Duophon 05163; 21 Tracks, 71:23min, Infos) sämtliche bei Electrola/EMI veröffentliche Platten von 1926-1938 anhören. Man bekommt eine Ahnung, was diesen überdurchschnittlichen Erfolg ausgemacht hat.


    Eines der außergewöhnlichsten Komikerpaare (weltweit) waren Valentin Ludwig Fey (1882-1948) und Elisabeth Wellano (1892-1960) bekannt als Karl Valentin (Piper ISBN 3-492-22535-7) und Liesl Karlstadt (Piper ISBN 3-492-22981-6). Ein Genie, ein Egozentriker, Hypochonder, ein Spinner und seine kongeniale Partnerin (teilweise auch privat). Sie war als Resonanzboden, als Frau im Hintergrund für alles alltägliche unentbehrlich. Sie waren ein symbiotisches Paar, wie es seinesgleichen sucht. Michael Schulte hat eine Biographie über ihn geschrieben, Gunna Wendt hat ihr Leben geschildert und man tut gut daran, beide zu lesen. Der Mann war zwar ein Genie, doch ohne diese Frau an seiner Seite hätte es sich nie so entfalten können; sie war zwar ein Opfer seiner Egomanie, doch ohne ihn wäre sie nie zu der Größe aufgestiegen, die sie an seiner Seite erreichte. Beide Bücher lesen, es ist hoch interessant, sie setzen natürlich unterschiedliche Schwerpunkte! Man erfährt viel über Künstler und wie schwierig es ist für Frau und Mann, für Menschen, miteinander umzugehen.


    40 Jahre ist Die Herkuleskeule (Tel.: 0351-4925555) aus Dresden jetzt alt, und zum Jubiläum ist ein Keulenspiegel als Buch und eine CD mit Heileids über die Geschichte des Ensembles erschienen. Sie konnten ihre Keule stets treffsicher schwingen und treffen im Sozialismus und im Kapitalismus den Nagel auf den Kopf und auf den Daumen. Kabarett war und ist bei ihnen noch mehr als Unterhaltung, es dient auch noch als Sprachrohr und zur Aufklärung. Das politische Kabarett und das Ensemblekabarett sind zum Glück nicht tot, und auch die Herkuleskeule soll noch schön lange draufhauen.


    Woody Guthrie
    (1912-1967) ist eine Legende in der internationalen Folk- und Popmusik, und der Titel Dies Land ist mein Land (Nautilus ISBN 3-89401-363-X) sicherlich einer der bekanntesten Liedtitel überhaupt. So heißt auch die Autobiographie, die nach über 20 Jahren neu verlegt wurde. Guthrie schrieb dieses Buch 1943 und es erzählt vor allem seine Kindheit in Oklahoma und die Abenteuer seiner Wanderjahre durchs ganze Land. Immer die Gitarre bei sich, schrieb, sang und spielte er auf der Straße, auf Gewerkschaftsversammlungen, selten im Studio. Mehr romanartig ist sein Stil, denn sachlich nüchtern; die Übersetzung hat Schwächen, doch das Ganze bleibt spannend, weil es ein uns im Grunde fremdes Land, mit einem für uns ungewöhnlichen Leben dokumentiert. Er starb an einer schweren und seltenen Krankheit und noch heute gilt es viele Lieder von ihm neu zu entdecken.

     

    2001-09-15 | Nr. 32 |